Rückstände von Pflanzenschutzmitteln: Je nach Kultur große Unterschiede

Obst und Gemüse ist nach wie vor meist nur gering mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln belastet. Allerdings gibt es große Unterschiede je nach Kultur, aber auch nach Herkunft und zwischen ökologischer und konventioneller Ware. Das zeigen die Untersuchungsergebnisse der Bundesländer für das Jahr 2014, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) kürzlich vorgelegt hat.

Für die Nationale Berichterstattung 2014 standen 19.500 Proben von 190 verschiedenen Lebensmitteln – überwiegend Obst und Gemüse – auf dem Prüfstand. Bei knapp zwei Prozent der deutschen Ware wurden die gesetzlich festgelegten Grenzwerte für Pflanzenschutzmittel-Rückstände überschritten. Der Anteil ist relativ hoch, da die Probennahme überwiegend risikoorientiert erfolgte. Das bedeutet, dass bereits auffällig gewordene Erzeugnisse häufiger und in höherer Zahl untersucht wurden. Bei Nahrungsmitteln aus anderen EU-Mitgliedstaaten wurden ähnlich wie in den Vorjahren in 1,3 Prozent der Proben Überschreitungen festgestellt. Bei Erzeugnissen aus Drittländern waren es sogar knapp sechs Prozent.

Lebensmittel, deren Rückstandsgehalte über dem gesetzlichen Grenzwert liegen, sind nicht verkehrsfähig und dürfen folglich nicht im Handel angeboten werden. Das ist allerdings nicht automatisch mit einer Gefahr für die menschliche Gesundheit verbunden, betont das BVL. Die Grenzwertüberschreitungen bei deutscher Ware sind im Vergleich zum Vorjahr um knapp zwei Prozent gestiegen. Die Autoren führen dies unter anderem auf die verstärkte Untersuchung auf Phosphonsäure zurück. Rückstände können als Folge der Anwendung bestimmter Anti-Pilz-Mittel und Dünger auftreten.

Tomaten, Kartoffeln und Äpfel waren kaum von Grenzwertüberschreitungen betroffen. Auch bei Spargel, Kopfkohl, Birnen und Gurken gab es im Jahr 2014 keine Auffälligkeiten. Ganz im Gegenteil zu exotischem Obst. Spitzenreiter war die Mango, bei der über fünf Prozent der Proben wegen Höchstgehaltsüberschreitungen beanstandet wurden. Auch Beerenobst wie Himbeeren (3,9 %) und Brombeeren (3,6 %) sowie Paprika (3,0 %) fielen negativ auf. Bei frischen Kräutern hat sich die Situation deutlich verbessert, auch wenn weiterhin drei Prozent bemängelt wurden. Mehrfachrückstände traten vor allem bei Grapefruit, Johannisbeeren, Tafeltrauben, Rosinen und Mandarinen auf.

Die beste Wahl ist Bio-Ware, da die Verunreinigungen mit Pflanzenschutzmitteln noch geringer sind. Im Jahr 2014 lag die Zahl der Grenzwertüberschreitungen bei durchschnittlich 1,6 Prozent im Vergleich zu 2,5 Prozent bei konventionellem Obst und Gemüse.

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Quelle: Heike Kreutz, www.aid.de