Weinanbau in Deutschland: Die wichtigste Rebsorte ist der Riesling

Deutsche Winzer bevorzugen alte Reben. Im Jahr 2015 waren 22.200 ha mit Sorten bestockt, die 30 Jahre und älter waren. Das entspricht rund einem Viertel der gesamten Rebfläche. Mehr als die Hälfte (54.600 ha) war mit Weinreben im Alter von 10 bis 29 Jahren bepflanzt, geht aus einer Erhebung des Statistischen Bundesamts hervor. Die Daten stammen aus der Weinbaukartei, in die für das Jahr 2015 rund 43.400 Betriebe eingingen.

Insgesamt lag die bestockte Rebfläche bei 102.500 ha. Weiße Rebsorten waren mit einem Anteil von 65 Prozent gefragter als rote Sorten. Ihr Anbau ist um 2.000 ha auf rund 67.000 ha gestiegen. Die wichtigste Rebsorte war nach wie vor der Riesling, der im Jahr 2015 eine Rekordfläche von mehr als 23.500 ha erreicht hat. Er wird vor allem in der Pfalz und an der Mosel angepflanzt. Weltweit an der Spitze liegen deutsche Winzer im Anbau von Weißburgunder mit über 4.900 ha. Beim Grauburgunder nehmen sie mit 5.900 ha nach Italien den zweiten Platz ein.

Auf 35.400 ha standen rote Rebsorten, deren Anteil seit 2008 auf rund ein Drittel gesunken ist. Der Spätburgunder liegt mit einer Anbaufläche von 11.700 ha an erster Stelle, gefolgt von Dornfelder mit 7.800 ha. Im internationalen Vergleich ist Deutschland nach Frankreich und den USA der drittgrößte Spätburgunderproduzent. Bei anderen Rotweinsorten wie Merlot (619 ha) und Cabernet Sauvignon (364 ha) haben die Anbauflächen dagegen kaum zugelegt.

Aus der gesamten Weinmosternte wurden im Jahr 2015 etwa 8,8 Millionen Hektoliter Wein gekeltert – davon 61 Prozent Weißwein. Damit hat die Weinerzeugung im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent abgenommen. Umgerechnet in 0,75 Liter-Flaschen ergeben sich 1,2 Milliarden Flaschen Wein, also rund 15 Weinflaschen pro Einwohner Deutschlands. Die mengenmäßig bedeutendsten Weinanbaugebiete in Deutschland sind Rheinhessen mit 30 Prozent der Weinerzeugung, gefolgt von der Pfalz (19 %), Mosel (14 %), Baden (13 %), Württemberg (12 %), Franken (5 %), Nahe (3 %) und Rheingau (2 %).

Quelle: Heike Kreutz, www.aid.de