Wenn Obst nicht vertragen wird

Bauchschmerzen oder Durchfall nach einem Apfel oder Pfirsich verleiden den Obstgenuss. Dahinter kann eine Allergie stecken, es kann aber auch am Fruchtzucker liegen. Ist der Auslöser bekannt, kann er gemieden werden. Die VERBRAUCHER INITIATIVE gibt Tipps zur Lebensmittelauswahl.

„Wer auf Äpfel, Pfirsiche, Kirschen, Pflaumen oder Kiwis allergisch reagiert, hat oft auch mit Allergien gegen Birken-, Erlen- oder Haselnusspollen zu kämpfen. Der Grund ist, dass sich die auslösenden Allergene ähneln“, erklärt Alexandra Borchard-Becker von der VERBRAUCHER INITIATIVE .

Neben den Magen-Darm-Beschwerden treten typischerweise Kribbeln, Jucken und Schwellungen im Mundraum auf. Verträglicher sind die Obstsorten, wenn sie erhitzt werden, z. B. als Kompott, Grütze oder Kuchen. Gleiches gilt, wenn sie zusammen mit fetthaltigen Lebensmitteln, z. B. einem Käse- oder Butterbrot gegessen werden. Auch Schälen, z. B. bei Äpfeln hilft. Ist die Pollensaison vorbei, bereitet das Obst oft weniger Beschwerden.

Gehen die Verdauungsbeschwerden auf eine Fruchtzuckerunverträglichkeit zurück, muss Fruchtzucker eingeschränkt werden. Wie stark, ist individuell unterschiedlich. Gleichzeitig sind Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit oder Isomalt zu reduzieren. Bei verpackten Lebensmitteln gibt die Zutatenliste Auskunft, ob sie oder Fruktose enthalten sind. Bei loser Ware und im Restaurant kann das Personal Auskunft über die Zutaten geben.

„Wer Fruchtzucker nicht verträgt, muss nicht dauerhaft auf Obst verzichten. In kleineren Portionen und zusammen mit eiweißreichen Lebensmitteln wie Joghurt oder Quark wird es oftmals gut vertragen“ empfiehlt die Ernährungswissenschaftlerin. Viele Gemüsearten, z. B. Spargel, Möhren, Zucchini, Blumenkohl Gurken, Tomaten sind ebenfalls gut verträglich. Zum Süßen von Speisen und Getränken, zum Kochen und Backen können z. B. Traubenzucker oder Malzsirup verwendet werden. Sie bestehen aus Glukose und enthalten keine Fruktose.

Weitere Informationen bietet die Broschüre „Lebensmittelallergien & Co.“ der VERBRAUCHER INITIATIVE. Sie beschreibt Symptome, Diagnose und Therapie von Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten. Der Schwerpunkt liegt auf praktischen Tipps, worauf Patienten bei Einkauf und Zubereitung achten sollten. Das 16-seitige Heft kann für 2,00 Euro (zzgl. Versand) unter www.verbraucher.com bestellt oder heruntergeladen werden.

Quelle: VERBRAUCHER INITIATIVE