90 Jahre „Echter Deutscher Honig“: Tradition, die man sieht und schmeckt

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Imkerin Marianne Kehres aus Much bietet ihre Honige im selbst gepflegten Regal im Supermarkt an.
Foto: Deutscher Imkerbund e. V.

„Tag der deutschen Imkerei“ ganz im Zeichen des Naturproduktes.

Der Deutsche Imkerbund e. V. (D.I.B.) veranstaltet seit 17 Jahren am ersten Wochenende im Juli den „Tag der deutschen Imkerei“, um die Bevölkerung über die Bedeutung der Bienenhaltung in unserem Land zu informieren. Ursprünglich war das Ziel des Aktionstages, um Nachwuchs zu werben, da es jahrzehntelang in Deutschland immer weniger Imker gab.

Nun hält seit 2008 der Zustrom von Neuanfängern bundesweit ungebrochen an. Menschen setzen sich wieder mehr mit Natur- und Umweltthemen auseinander und von diesem Trend profitiert auch die Imkerei. Mittlerweile hat der D.I.B. 104.000 Mitglieder, meist Freizeit- und Nebenerwerbsimker, die mit ihren Bienen nicht nur einen unverzichtbaren, kostenfreien Naturschutzbeitrag durch die Bestäubungsar-beit leisten, sondern auch ein regionales Naturprodukt erzeugen, das seinesgleichen sucht.

Denn bereits seit 90 Jahren steht die Marke „Echter Deutscher Honig“ für traditionell hergestellte, unverfälschte und kontrollierte Premium-Qualität. D.I.B.-Geschäftsführerin Barbara Löwer sagt: „Im März 1926 stand die Marke das erste Mal – damals als Einheitsglas bezeichnet – zur Verfügung. Damit wurde eines der ältesten eingetragenen Warenzeichen, bestehend aus Glas, Deckel und Etikett, im Lebensmittelbereich geschaffen. Nur die Maggi-Flasche ist ein paar Jahre älter.

Kunsthonig und Honigverfälschungen beherrschten damals den Markt und schränkten die Honigvermarktung der Imker ein. Da der Staat nicht reagierte, mussten sich die Imker selbst helfen. Robert Wahle, ein Kaufmann, und Detlef Breiholz, zweiter Bundesleiter der Vereinigung der deutschen Imkerverbände, beide aus Schleswig-Holstein, waren diejenigen, welche den Grundgedanken zur Schaffung einer Marke formulierten: Deutscher Honig muss als solcher gekennzeichnet und die Gewähr für das übernommen werden, was in diesem Namen verkauft wird. Dieser Grundsatz ist für uns Selbstverpflichtung und gilt bis heute für das Imker-Honigglas.“

Nur geschulte D.I.B.-Mitglieder dürfen die Marke „Echter Deutscher Honig“ nutzen, die man am Grünen Kreuz und Verbandslogo auf dem Etikett erkennt. Die Imkerinnen und Imker garantieren ihren Kunden, dass der abgefüllte Honig aus der Region stammt und strengere Qualitätsrichtlinien erfüllt als die der allgemein gültigen Honigverordnung. Autorisierte und verbandseigene Prüflabore kontrollieren dies regelmäßig.

Leider können nur 20 Prozent des Gesamtbedarfes in Deutschland gedeckt werden. Deshalb findet man die Marke fast ausschließlich auf Wochenmärkten oder in den Imkereien selbst. Seit einigen Jahren nimmt jedoch das Interesse an regional erzeugten Produkten beim Verbraucher zu. Deshalb bieten mittlerweile auch einige Supermärkte Honig vom Imker aus der Region an.

Verbraucher sind heute aber auch sensibler, was das Thema Belastung von Lebensmitteln betrifft. Besonders Naturschutzverbände hatten in den vergangenen Wochen mehrfach das Thema Honig und Pflanzenschutzmittel in die Diskussion gebracht. Dazu sagt Barbara Löwer:

„Richtig ist, dass es heute keine rückstandsfreien Lebensmittel mehr gibt, denn modernste Analysemethoden machen es möglich, minimalste Spuren von Rückständen in Lebensmitteln nachzuweisen. Mit unsachgemäßen Veröffentlichungen wird nur eines erreicht: Panikmache beim Verbraucher.

Honigbienen sind nach wie vor Wildtiere. Sie sammeln Nektar und Pollen je nach vorhandenen Trachtquellen und -anreizen. Dies bedeutet, sie fliegen die für sie interessantesten Stellen an, ob Ackerkultur oder ökologisch bewirtschaftete Fläche. Daher können wie in fast allen Lebensmitteln auch im Honig vereinzelt minimale Spuren von Pflanzenschutzmitteln gefunden werden, egal ob ökologisch oder konventionell erzeugt. Es kommt immer auf die Wirkstoffmenge an, die vom Gesetzgeber durch den zulässigen Rückstandshöchstmengenwert (MRL) geregelt wird, der den wissenschaftlichen Stand der Erkenntnis spiegelt.“

Am „Tag der deutschen Imkerei“ beteiligen sich am 02. – 03. Juli bundesweit wieder rund vierhundert Imkervereine. Die ehrenamtlichen Mitglieder haben ein buntes Programm für Jung und Alt geplant, um interessierten Menschen zu zeigen, wie faszinierend die Beschäftigung mit Honigbienen ist, wie wichtig sie für das ökologische Gleichgewicht sind und welche Sorten- und Geschmacksvielfalt deutsche Honige bieten.

Wer sich als ernährungs- und umweltbewusster Verbraucher also über das Naturprodukt Honig informieren möchte, der ist beim „Tag der deutschen Imkerei“ richtig und kann schmecken, was Bienen für faszinierende, schützenswerte Lebewesen und wie köstlich die von ihnen produzierten Frühjahrs-Honige des Jahres 2016 sind, die je nach regionalen Gegebenheiten und saisonalen klimatischen Bedingungen immer wieder anders schmecken.

Mehr zum Thema Honig und Imkerei unter www.deutscherimkerbund.de.

Quelle: Deutscher Imkerbund e. V.
Aussender: OTS