Demenzerkrankungen vorbeugen mit Vitamin E

Vergesslichkeit, nachlassendes Sprachvermögen, dazu schwindende Konzentration – all das sind Symptome der Alzheimerschen Krankheit, der häufigsten Form von Demenz, die sich im Verlauf der Erkrankung meist steigern. Geheilt werden können Alzheimer und andere Demenzerkrankungen nicht. Allerdings scheint Vitamin E einen entscheidenden Beitrag bei Prävention der Krankheiten zu leisten. Darüber hinaus könnte der Radikalfänger auch dabei helfen, die kognitiven Fähigkeiten zu verbessern, wie Studien zeigen.

Die Erfolgsserie Columbo wird Generationen von Zuschauern noch gut in Erinnerung sein. Die überragenden kognitiven Fähigkeiten waren das Markenzeichen des scharfsinnigen Inspektors. Traurig ist dagegen das Schicksal des Schauspielers Peter Falk, der Columbo von 1968 bis 2003 verkörperte: Er erkrankte im Alter an Alzheimer und litt anschließend fünf Jahre an der Krankheit, bis er schließlich 2011 verstarb. In dieser Zeit konnte er sich nicht einmal mehr an seine berühmte Filmrolle erinnern. (1)

Über 130 Millionen Demenzkranke bis 2050 prognostiziert

Alzheimer-Patienten wie Peter Falk sind keine Seltenheit. Während im Zeitraum 2000 bis 2008 die Todesfälle durch AIDS und Herzkrankheiten zurückgegangen sind, stiegen im selben Zeitraum die auf Alzheimer zurückzuführenden Todesfälle um etwa zwei Drittel an. (2) Mit bis zu 80 Prozent der Fälle ist Alzheimer die häufigste Form der Demenzerkrankungen, (3) an denen in Deutschland 1,5 Millionen Menschen leiden – weltweit gibt es 47 Millionen Demenzbetroffene. Die Zahl der Fälle nimmt Jahr für Jahr zu, für 2050 liegen die Prognosen bei über 130 Millionen Demenzfällen rund um den Globus. (4,5) Bei Alzheimer und anderen Formen der Demenz handelt es sich um eine fortschreitende, neurodegenerative Störung, die von abbauender Gedächtnisleistung und anderen kognitiven Einschränkungen gekennzeichnet ist.

Ursache für Demenz und mögliche Prävention

Neurodegenerative Erkrankungen, so der aktuelle Stand der Forschung, sind auf Zellschäden des Zentralnervensystems zurückzuführen, die durch freie Radikale verursacht werden. (6) Da viele dieser Schäden nicht reversibel sind, spielt die Prävention eine entscheidende Rolle. Eine gesunde Ernährung kann einer Demenzerkrankung vorbeugen, vor allem wenn bestimmte Vitalstoffe wie Vitamin C oder E darin enthalten sind. Die Vitamine können die freien Radikale wieder in unschädliche Moleküle umwandeln. So werden Schäden vermieden. Neben der Wirkung als Antioxidans reguliert Vitamin E auch die Aktivität einer großen Anzahl von Enzymen. Dies könnte Entzündungsvorgänge, Zellvermehrung oder die Signaltransduktion der Nervenzellen positiv beeinflussen. (7)

Die präventive Wirkung von Vitamin E gegen Demenz konnte in mehreren Studien gezeigt werden. So wurde beispielsweise in einer Untersuchung beobachtet, dass Teilnehmer mit einem hohen Gehalt an Vitamin E im Blutplasma ein geringeres Risiko hatten, Alzheimer zu entwickeln als Menschen mit einem niedrigeren Vitamin-E-Level. (8)

Aus Studien geht außerdem hervor, dass Vitamin E aus dem Essen – in Pflanzenölen und Nüssen in hohen Konzentrationen enthalten – besonders effektiv in der Prävention von altersbedingten neurodegenerativen Störungen ist. (9)

Vitalstoffe für geistige Fitness

Doch Vitalstoffe sind nicht nur wichtig, um kognitiven Krankheiten vorzubeugen. Antioxidantien können auch die geistige Fitness erhalten. Das ist besonders dann wichtig, wenn beispielsweise nach dem Ende des Arbeitslebens die Zeit genutzt wird, um eine neue Sprache zu lernen oder sich mit VHS-Kursen weiterzubilden. In einer großangelegten Untersuchung erzielten die 15.000 Teilnehmer im Alter von 70 bis 79 Jahren als Folge einer regelmäßigen Einnahme von Vitamin C und E bessere kognitive Leistungen. Im Vergleich zur Placebogruppe wurden die Probanden, die über einen Zeitraum von zehn Jahren regelmäßig die beiden Radikalfänger einnahmen, bezüglich ihrer kognitiven Fähigkeiten um mehrere Jahre jünger eingestuft. (10) Vergleichbare Ergebnisse wurden bei Kognitionstests unter anderem in einer weiteren Studie erzielt, bei der Probanden über 13 Jahre hinweg Vitamin E eingenommen hatten. (11)

1) http://www.spiegel.de/panorama/leute/tv-detektiv-columbo-peter-falk-leidet-an-alzheimer-a-596844.html; abgerufen am 23.06.16.

2) Mohajeri MH et al.; Inadequate supply of vitamins and DHA in the elderly: implications for brain aging and Alzheimer-type dementia.; Nutrition. 2015 Feb;31(2):261-75.

3) Alzheimer’s Association.; 2013 Alzheimer’s disease facts and figures.; Alzheimers Dement. 2013 Mar;9(2):208-45.

4) https://www.deutsche-alzheimer.de/termine/welt-alzheimertag.html; abgerufen am 06.07.2016.

5) https://www.tagesschau.de/ausland/alzheimer-demenz-101.html; abgerufen am 12.07.2016

6) Mariani E et al.; Oxidative stress in brain aging, neurodegenerative and vascular diseases: an overview.; J Chromatogr B Analyt Technol Biomed Life Sci. 2005 Nov 15;827(1):65-75.

7) La Fata G et al.; Effects of vitamin E on cognitive performance during ageing and in Alzheimer’s disease.; Nutrients. 2014 Nov 28;6(12):5453-72.

8) Mangialasche F et al.; Tocopherols and tocotrienols plasma levels are associated with cognitive impairment; Neurobiol Aging. 2012 Oct;33(10):2282-90.

9) Frank J et al.; Do tocotrienols have potential as neuroprotective dietary factors?; Ageing Res Rev. 2012 Jan;11(1):163-80.

10) Grodstein F et al.; High-dose antioxidant supplements and cognitive function in community-dwelling elderly women.; Am J Clin Nutr. 2003 Apr;77(4):975-84.

11) Péneau S et al.; Fruit and vegetable intake and cognitive function in the SU.VI.MAX 2 prospective study.; Am J Clin Nutr. 2011 Nov;94(5):1295-303.

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Quelle: GIVE