Der Holunder ist reif

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Foto: Sabine Weis

Wer gerne Produkte aus schwarzem Holunder verzehrt, sollte sich in diesen Tagen aufmachen, um die schwarzen Beeren zu ernten. Obsterzeuger bauen Holunder nur auf einer sehr kleinen Fläche an, da er nicht roh verzehrt werden darf.

Holunderbeeren enthalten Sambunigrin, ein Inhaltsstoff, der Blausäure freisetzen kann. Durch das Erhitzen zerfällt Sambunigrin. Aus diesem Grund ist Holunder vor allem als Saft, Gelee und Likör bekannt. All diese Verarbeitungsprodukte schmecken natürlich auch pur. Sie eignen sich aber auch, um Lebensmittel oder Speisen zu färben oder auch zu würzen.

So verfeinert die Zugabe von Holundersaft oder Gelee Rotkohlgemüse. Aus Holundersaft kann aber beispielsweise auch eine leckere Kaltschale zubereitet werden, die gerade bei den derzeit herrschenden hohen Temperaturen für Erfrischung sorgt. Der dunkelrote Saft kann aber auch sehr gut mit anderen Fruchtsäften gemischt werden.

Der Verzehr von Holunder ist überaus gesund. Die Beeren wirken schweißtreibend, schmerzlindernd und entzündungshemmend. Sie enthalten sehr viele Mineralstoffe und Vitamine. Darüber hinaus sind Ballast-, Gerb- und Farbstoffe enthalten. Durch den hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralien stärkt Holunder das Immunsystem und beugt so in der nasskalten Jahreszeit Infekten vor.

Holunderbeeren müssen sehr schnell nach der Ernte verarbeitet werden. Sie können nicht lange gelagert werden. Dies ist auch ein Grund dafür, warum die Dolden mit den schwarzen Beeren fast nie käuflich zu erwerben sind. Vor der Verarbeitung sollten die Beeren von den Stielen befreit werden. Wem die Verarbeitung von Holunder zu aufwändig ist, kann bei vielen direktvermarktenden Obstbaubetrieben auf selbst hergestellte Erzeugnisse zurückgreifen.

Quelle: Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (RLV)