Insekten-Gerichte im Restaurant: Exotischer Genuss oder kulinarischer Alptraum?

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Foto: obs/Bookatable GmbH & Co.KG/Frank Ochmann

Aktuelle Bookatable-Umfrage: 67 Prozent der Befragten sehen  Insekten als Tabu auf der Speisekarte, jeder Dritte wäre aber bereit  diese zu probieren.

Seit vielen Jahren propagieren Ernährungswissenschaftler und  Forscher Insekten als wertvolle Proteinlieferanten und alternative  Nahrungsquelle. Inzwischen bieten auch erste Restaurants hierzulande  kuriose Speisen wie Insektenburger an. Ein bisher wenig beachteter  Trend oder ist der Appetit der Gäste tatsächlich geweckt?

Bookatable, der Online-Reservierungs-Service, hat knapp 360 Gäste  im deutschsprachigen Raum zu ihren ungewöhnlichsten Essenserlebnissen und ihrer Einstellung zu Insekten-Gerichten befragt. Interessant: Ein Drittel der Befragten kann sich Insekten auf der Speisekarte im  Restaurant sehr gut vorstellen.

Fast jeder Dritte zeigt bei Insekten Experimentierbereitschaft

15 Prozent der Restaurantgäste fänden es interessant, wenn sie  Heuschrecken & Co. standardmäßig in einem Restaurant bestellen  könnten. Fünf Prozent sehen darin eine spannende Alternative zu den  „normalen“ Gerichten. Weitere 13 Prozent finden die Idee solch  exotischer Speisen zwar gut, sehen Insekten aber eher als spezielle  Aktion und nicht als dauerhaftes Angebot. Die Mehrheit jedoch, 62  Prozent aller Befragten, kann sich die Krabbeltierchen beim besten  Willen nicht mal auf einer Speisekarte vorstellen. Einige fänden es  schon abstoßend, wenn die Tierchen in der Küche neben den  Standardgerichten verarbeitet würden.

„Darüber müssen sich die Gäste aber absolut keine Gedanken  machen“, sagt Frank Ochmann, der Insektenkoch aus dem Dschungelcamp.  „Die HACCP-Richtlinie, also die Lebensmittelhygiene-Verordnung,  schreibt eine gesonderte Platzierung für Krabbeltiere vor. Es gibt  für die Insekten eigene Regale, eigene Pfannen und auch  Schneidebretter. Eigentlich ist es ganz ähnlich, wie bei der Trennung des Equipments für Fisch, Fleisch und Gemüse. Nur kommt dann eben  noch ein zusätzlicher Posten hinzu: die Insekten. Im Grunde müssen  die Gäste nur den Ekel an sich überwinden, denn Insekten sind kein  Ungeziefer, sondern eiweißreiche und nachhaltige Nahrung.“

Der mutige Gast tastet sich ans Krabbeltier heran – mit Einschränkungen

Es liegt aber ein gewaltiger Unterschied zwischen dem tolerierten  Angebot auf der Speisekarte und dem, was der Gast letzten Endes  tatsächlich bestellt: Nur acht Prozent der Befragten würden ohne  Einschränkung Insekten, in jeglicher Form zubereitet, essen. Andere  Gäste knüpfen das kulinarische Abenteuer an Bedingungen: Sieben  Prozent würden die Tiere nur im pürierten oder frittierten Zustand  anstatt im Ganzen angebraten essen. Bei 14 Prozent kommt es ganz klar darauf an, um welche Insekten es sich handelt. Bei besonders  unbeliebtem Kriech- und Krabbelgetier wie Spinnen oder Kakerlaken ist für sie das Limit erreicht.

67 Prozent der Befragten können dieser Form der Nahrungsaufnahme  jedoch gar nichts abgewinnen: Insekten kämen ihnen in keinem Fall auf den Teller. Gastronomen orientieren sich an dieser kulinarisch  traditionell ausgerichteten Mehrheit: Bei einer Stichprobe von 18  befragten Gastronomen waren sich 67 Prozent einig, dass bei ihnen  Insekten auf dem Speiseplan keine Chance haben.

Seegurke und Ziegenauge als neue Delikatessen?

Insekten genießen bei der Mehrheit der Gäste also bisher noch  keinen besonderen Beliebtheitsgrad, stehen aber im Vergleich zu  anderen Delikatessen auch nicht schlechter da. Immerhin neun Prozent  der Gäste haben bereits Maden, Heuschrecken oder Riesenkakerlaken  probiert. Im Vergleich dazu: Krokodil und Schlange – oft in  Urlaubsländern angeboten – landeten immerhin bereits bei zehn Prozent der befragten Gäste auf dem Teller, Frösche als traditionelle  französische Speise standen schon bei vier Prozent der Befragten auf  dem Speiseplan, Schnecken oder Schneckeneier bei sieben Prozent.

Erfahrungen mit Seegurken, Schildkrötenpanzern, Gänselebereis,  fermentierten Thunfischdärmen und Ziegenaugen stellen Einzelfälle dar – salonfähig werden diese extravaganten Genüsse kaum so schnell.

Unter folgendem Link finden Sie ein ausführliches Interview mit  Frank Ochmann zu Insekten und welchen Vorteil diese gegenüber  klassischer Viehzucht haben: http://ots.de/gUJJX

Pressekontakt:

Nicole Dau & Gerrit Breustedt
Oseon
040-228 17 00-14 & -15
bookatable@oseon.com

Lena Brenner
Bookatable GmbH & Co. KG
040-21 11 18 70
lena.brenner@bookatable.com

Quelle: Bookatable
Aussender: OTS

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