Schweinequäler verurteilt: Tierschützer sperren Betrieb des Landwirts ab und fordern ein Tierhalteverbot

Fleischkonzern VION reagiert.

Am 1. August 2016 sprach das Amtsgericht Zeven einen angeklagten Schweinemäster für schuldig. Bildmaterial des Deutschen Tierschutzbüro e.V. wies auf massive Verstöße gegen das Tierschutzgesetz hin, woraufhin der Landwirt einen Strafbefehl erhielt. Der Schweinemäster aus Zeven belieferte die VION-Edelmarke Landjuwel. Der Betrieb wurde jetzt von den Tierschützern besetzt. Aber auch VION reagiert und sperrt den Betrieb in seinem Programm.

Das Deutsche Tierschutzbüro e.V. veröffentlichte erschreckendes Bildmaterial aus sechs Schweinemastbetrieben in der Region Zeven (bei Bremen). Offenbar produzieren die Mastanlagen für den Großkonzern VION, ein Betrieb belieferte nachweislich die VION-Edelmarke Landjuwel. Gegen einen der Landwirte erstatteten die Tierschützer aufgrund der gravierenden Verstöße gegen das Tierschutzgesetz Strafanzeige. Heute sprach das Gericht den Angeklagten für schuldig.

Das Gericht ist davon überzeugt, dass der Tierhalter massiv gegen das Tierschutzgesetz verstoßen hat, die Strafe beträgt 65 Tagessätze zu je 25 Euro (1.625 Euro zusammen). „Wir sind sehr erleichtert, dass hier konsequent durchgegriffen wurde, auch, wenn wir die Strafe zu gering halten“, so Jan Peifer, Gründer des Deutschen Tierschutzbüros. Im Prozess kam an die Öffentlichkeit, dass in dem Betrieb rund 1750 Tiere gehalten werden und es zu einem massiven Einsatz von Antibiotika kam. „Die letzte Kontrolle vor 2015 erfolgte 2008“ so Peifer, der heute bei dem Prozess dabei war.

Die Tierschützer machen aber deutlich, dass der aktuelle Skandal kein Einzelfall ist: „Massentierhaltung bedeutet immer unbeschreibliches Leid für die Tiere, Verletzungen und Verstümmelungen sind in solchen Betrieben leider Alltag“ so Peifer, der schon hunderte von Schweinemastanlagen in Deutschland gesehen hat.

Das Fleisch der Tiere aus dem Zevener Mastbetrieb wurde jahrelang als qualitativ hochwertige Ware in Metzgereien verkauft (Übersicht der Metzgereien: http://www.landjuwel.de/fleischereifachgeschaefte/). Die umfangreichen Undercover-Aufnahmen, die dem Deutschen Tierschutzbüro vorliegen, zeigen jedoch sterbende und tote Tiere, mit offenen Wunden und Geschwülsten.

Die Verbraucher können nicht davon ausgehen, dass regionale und kleinere Betriebe zwangsläufig Fleisch von artgerecht gehaltenen Schweinen verkaufen. „Wer sicher gehen will, dass mit seinem Geld keine Tierqual unterstützt wird, sollte auf pflanzliche Alternativen ausweichen“, so Peifer weiter. Ungefähr zehn Aktivisten sperrten heute anlässlich der Verhandlung die Mastanlage in Zeven ab und machten auf die Umstände in den Mastanlagen aufmerksam.

Der Fleischkonzern VION in Zeven reagierte auch auf die Recherchen des Deutschen Tierschutzbüros und nahm den Betrieb aus dem Landjuwel-Programm. Damit wird das Fleisch des Schweinemästers nicht mehr in Metzgereien verkauft. Den Tierschützern reicht das aber nicht, sie fordern ein Tierhalteverbot. „Der Mäster ist seiner Fürsorgepflicht nicht nachgekommen und das über Monate, das können wir nicht hinnehmen“ so Peifer abschließend.

Bereits letzte Woche Montag hat der NDR in der Sendung MARKT über die Enthüllung der Tierschützer berichtet (Mitschnitt der Sendung: http://ots.de/vbwvJ). Weitere Informationen, Fotos und einen Videoclip auf der Website des Deutschen Tierschutzbüros unter www.tierschutzbuero.de/vion-landjuwel

Pressekontakt:
Jan Peifer, Gründer Deutsches Tierschutzbüro e. V.
Mobil: 0171-4841004
Jan.Peifer@tierschutzbuero.de

Quelle: Deutsches Tierschutzbüro
Aussender: OTS