Verbraucherpreise für Nahrungsmittel Juli 2016: + 1,1 % gegen­über Juli 2015

Inflationsrate erhöhte sich leicht.

VPIDeutschland_07Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im Juli 2016 um 0,4 % höher als im Juli 2015. Die Inflationsrate − gemessen am Verbraucherpreisindex – hat sich damit den dritten Monat in Folge leicht erhöht. Eine etwas höhere Rate als im Juli 2016 wurde in diesem Jahr bereits im Januar mit + 0,5 % ermittelt.

Im Vergleich zum Vormonat stieg der Verbraucherpreisindex im Juli 2016 um 0,3 %. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt damit seine vorläufigen Gesamtergebnisse vom 28. Juli 2016.

Deutlich dämpfend auf die Gesamtteuerung im Juli 2016 wirkte − wie bereits in den Vormonaten − die Preisentwicklung von Energie (− 7,0 %). Im Vergleich zu den letzten Monaten hat sich der Rückgang der Energiepreise binnen Jahresfrist leicht verstärkt, im Juni 2016 hatte er bei – 6,4 % gelegen. Im Juli 2016 waren insbesondere Mineralölprodukte (− 12,8 %, davon leichtes Heizöl: − 18,0 % und Kraftstoffe: − 11,5 %) für die Verbraucher günstiger als ein Jahr zuvor. Auch die Preise für andere Energieprodukte lagen unter dem Vorjahresniveau (zum Beispiel Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme: − 8,9 %; Gas: − 2,9 %). Nur Strom verteuerte sich binnen Jahresfrist (+ 0,7 %). Ohne Berücksichtigung der Energie hätte die Inflationsrate im Juli 2016 bei + 1,3 % gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel insgesamt lagen um 1,1 % höher als im Juli 2015. Die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich damit deutlich erhöht, im Juni 2016 hatte sie bei + 0,1 % gelegen. Teurer als ein Jahr zuvor waren im Juli 2016 vor allem Gemüse (+ 8,6 %, darunter Kartoffeln: + 18,3 %) und Obst (+ 6,2 %). Deutliche Preiserhöhungen gab es auch bei Fisch und Fischwaren (+ 3,6 %). Weniger bezahlen mussten die Verbraucher hingegen insbesondere für Molkereiprodukte (− 6,8 %).

Die Preise für Waren insgesamt sanken im Juli 2016 im Vergleich zum Juli 2015 um 0,7 %, maßgeblich bestimmt durch den Preisrückgang bei der Energie (− 7,0 %). Billiger wurden auch Kaffee, Tee und Kakao (− 3,9 %, darunter Bohnenkaffee: − 5,3 %). Hingegen verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahr neben einigen Nahrungsmitteln unter anderem Tabakwaren (+ 3,5 %), Zeitungen und Zeitschriften (+ 3,8 %) sowie Uhren und Schmuck (+ 5,8 %) deutlich.

Im Gegensatz zum Preisrückgang bei Waren erhöhten sich im Juli 2016 die Preise für Dienstleistungen insgesamt im Vergleich zum Juli 2015 um 1,4 %. Diese Entwicklung wurde weiterhin entscheidend durch einen Anstieg der Nettokaltmieten bestimmt, deren Preisentwicklung seit Mai 2016 bei + 1,1 % verharrte. Einige Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist deutlicher, unter anderem Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+ 4,2 %), Dienstleistungen für Versicherungen (+ 3,0 %) sowie für Verkehr (+ 1,9 %). Verbraucherfreundlich war hingegen die Preisentwicklung für Telekommunikationsdienstleistungen (− 1,6 %).

Veränderung im Juli 2016 gegenüber dem Vormonat Juni 2016
Im Vergleich zum Juni 2016 stieg der Verbraucherpreisindex im Juli 2016 um 0,3 %. Im Ferienmonat Juli zogen vor allem die Preise für Pauschalreisen (+ 16,1 %, darunter ins Ausland: + 16,8 %) und Flugtickets (+ 6,2 %) an. Auch die Preise für Nahrungsmittel insgesamt erhöhten sich leicht (+ 0,3 %). Teurer wurden hier vor allem Gemüse (+ 1,5 %, darunter Kartoffeln: + 2,8 %) sowie Speisefette und Speiseöle (+ 4,7 %). Letzteres war im Wesentlichen auf den spürbaren Preisanstieg bei Butter (+ 11,1 %) zurückzuführen.

Dagegen sanken die Preise für Energie im Juli 2016 gegenüber dem Vormonat um 1,2 %. Hier gab es Preisrückgänge sowohl bei Kraftstoffen (− 1,9 %) als auch bei der Haushaltsenergie (− 0,7 %, darunter leichtes Heizöl: − 3,7 %). Günstiger aus Verbrauchersicht entwickelten sich zudem die Preise sowohl für Bekleidungsartikel (− 3,6 %) als auch für Schuhe und Schuhzubehör (− 4,0 %). Diese Entwicklung erklärte sich vorrangig durch saisonale Preisnachlässe für einzelne Sommerartikel.

Tabellen

Quelle: Statistisches Bundesamt