BIERDURST STEIGT: DEUTSCHE KAUFEN IM ERSTEN HALBJAHR 2016 MEHR BIER UND BIERMIX-GETRÄNKE

Jeder Deutsche kaufte im ersten Halbjahr im Durchschnitt fast 37,3 Liter Bier und Biermix-Getränke und gab dafür rund 44 Euro aus. Spezialitäten-Biere und Helle-Biere liegen zunehmend auch außerhalb von Süddeutschland im Trend – naturtrübes Bier als Newcomer der Saison. Halbliterdose wird immer beliebter.

In den ersten sechs Monaten des Jahres haben die Deutschen knapp 3 Mrd. Liter alkoholhaltige und alkoholfreie Biere und Biermix-Getränke im Handel gekauft. Das entspricht pro Kopf fast 37,3 Litern. Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr 2015 ist der Absatz von Bieren und Biermix-Getränken damit um 0,9 Prozent gestiegen. Das zeigen die aktuellen Zahlen von Nielsen, einem globalen Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Konsumverhalten von Verbrauchern liefert. „

Nach dem Rückgang aus dem vergangenen Jahr hat sich der Bierabsatz im ersten Halbjahr 2016 wieder gefestigt und konnte sogar leicht zulegen“, fasst Marcus Strobl, Spezialist für den Markt für Bier und Biermix-Getränke bei Nielsen, zusammen. „Man kann also durchaus sagen: Der Absatz von Bier- und Biermix-Getränken im Handel geht derzeit in eine andere Richtung als der Bierkonsum auf der Wiesn, der ja seit 2014 rückläufig ist.“ 2015 wurden auf dem Oktoberfest rund 7,5 Mio. Mass (Liter) Bier verkauft. 2014 waren es noch 7,8 Mio.

Noch deutlicher fällt die Umsatzsteigerung von Bier und Biermix-Getränken im Handel aus: In der ersten Jahreshälfte 2016 wuchs der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr um 1,3 Prozent auf rund 3,5 Mrd. Euro. Pro Kopf gaben die Deutschen damit im Durchschnitt rund 44 Euro für Bier aus.

Im interaktiven Bier-Atlas http://sites.nielsen.com/microregionen/ hat Nielsen den deutschen Biermarkt kartographiert. Dort kann jeder im Detail ablesen, wo welches Bier in welcher Menge getrunken wird: Top 3-Biersorten und jeweilig angebotene Auswahl, wachstumsstärkste Sorte (inkl. prozentuales Wachstum), Durchschnittspreis pro Liter und Verbrauch pro Kopf für die 36 Micro Regionen.

Spezialitäten-Biere und helle Biere als Zugpferd – naturtrübe Biere als Newcomer

Die Wachstumstreiber auf dem Biermarkt sind Spezialitäten-Biere und Helle-Biere. Sie verzeichnen ein starkes Absatzplus (Spezialitäten-Biere + 7,5 Prozent; Helle-Biere + 6,7 Prozent). „Der Aufwärts-Trend bei Hell-Bier und Spezialitäten-Bieren wie etwa Fest-, Land- oder Kellerbiere hält ganz klar an“, sagt Strobl. „Die Zuwächse bei Lagerbier und Malzbier sind zwar von den reinen Zahlen her noch größer, allerdings wird davon insgesamt auch weniger verkauft.“

Die aktuelle Erhebung von Nielsen zeigt aber auch, dass sich auf dem Mix-Bier-Markt noch mehr getan hat: So ist der Absatz von Radler und Co. im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 um 3,3 Prozent gestiegen. „Die Nachfrage nach Radler zieht wieder an. Insbesondere naturtrübes Radler ist stärker gefragt als je zuvor“, sagt Strobl. Das liegt auch daran, dass das Angebot an naturtrüben Bieren generell vor allem durch regionale Anbieter steigt und viele neue Akteure auf den Markt drängen. Zudem liegen auch zunehmend alkoholfreie Radler im Trend.“

Verkaufsschlager „Bayern“: Hell-Biere legen auch außerhalb von Süddeutschland zu

Das Gesamtwachstum von Hell- und Spezialitäten-Bieren zeigt sich zwar am stärksten in Süddeutschland. In Bayern können etwa Hell-Biere im ersten Halbjahr 2016 ein Absatzanteil von 27,5 Prozent aufweisen – Tendenz gegenüber dem Vorjahreshalbjahr weiter steigend. Damit sind Hell-Biere über alle Biersorten hinweg das beliebteste Bier der Bayern (Anteil Pils: 21,9 Prozent; Anteil Weizen: 13,4 Prozent). Spezialitäten-Biere zeigen besonders in Baden-Württemberg großes Absatzwachstum. Hier liegt der Absatzanteil bei 10,2 Prozent.

Aber auch deutschlandweit steigt die Offenheit der Verbraucher gegenüber neuen Bier-Sorten. So konnte Hell-Bier in allen Regionen außer in den neuen Bundesländern Marktanteile erobern, Spezialitäten-Biere sogar auch dort. „Das Oktoberfest entwickelt sich vom regionalen Volksfest zum nationalen Kult-Event. Da Hell-Biere am glaubwürdigsten das bayrische Lebensgefühl verkörpern, dringt die Sorte allmählich in immer mehr Regionen Deutschlands vor“, erläutert Strobl. So ist der Anteil von Hell-Bier in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland im ersten Halbjahr 2016 von 1,5 auf 1,9 Prozent gestiegen.

Pils ist und bleibt Lieblingsbier der Deutschen

Die weiterhin mit großem Abstand beliebteste Biersorte der Deutschen ist und bleibt jedoch das Pils. Im ersten Halbjahr 2016 kauften sie davon rund 1,6 Mrd. Liter. Pils-Biere machen damit weiterhin mehr als die Hälfte (53,9 Prozent) des Bierabsatzes im Handel aus. „Pils ist immer noch das Lieblingsbier der Deutschen. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern. Gleichwohl werden die rückläufigen Absatzzahlen voraussichtlich anhalten“ erläutert Bier-Experte Strobl. „Pils-Biere haben das Thema Geschmack in letzter Zeit vernachlässigt und sind dadurch gegenüber dem Spezialitäten- und Craftbier-Trend etwas ins Hintertreffen geraten. Die Deutschen lieben es, Neues auszuprobieren und da bietet das klassische Pils aktuell zu wenig Variation.“

Halbliterdose weiter im Aufwind und belegt bereits Platz 5 der beliebtesten Gebinde

Am liebsten kaufen die Deutschen ihr Bier weiterhin im 20er-Kasten mit 0,5 Liter-Flaschen. Im ersten Halbjahr 2016 stieg der Absatz dieses Gebindes leicht um 0,3 Prozent (Absatzanteil: 46,6 Prozent). Die einzelne 0,5 Liter-Flasche bleibt mit 12,6 Prozent Absatzanteil auf Platz zwei der beliebtesten Gebinde-Formen – verzeichnete aber in den ersten sechs Monaten des Jahres einen besonders starken Rückgang ( – 6,7 Prozent). Die Halbliterdose konnte in dem Zeitraum dagegen deutlich zulegen (+ 26,1 Prozent). „Die Dose durchlebt aktuell einen Image-Wandel. Grund dafür ist auch, dass immer mehr Discounter Markenbiere in der 0,5 Liter-Dose in ihr Sortiment aufgenommen haben“, sagt Strobl. „Das hat der Dose einen echten Wachstumsschub gebracht, von dem wiederum auch die Discounter profitieren. Man kann durchaus sagen, dass dies eine Win-Win-Situation ist.“ Mit einem Absatzanteil von 5,5 Prozent belegt die Dose nun Platz fünf der beliebtesten Gebinde bei deutschen Verbrauchern.

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Quelle: Nielsen