Der VEBU zum Klimaschutzplan 2050: “Neuer Entwurf ignoriert Klimaschutzpotenziale pflanzlicher Ernährung”

Am Dienstag, dem 6. September, legte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks den aktuellen Entwurf zum Klimaschutzplan 2050 vor. Der VEBU (Vegetarierbund Deutschland) kritisiert den neuen Entwurf, denn er ignoriert die Potenziale der pflanzlichen Ernährung für den Klimaschutz.

Im Vergleich zu früheren Entwürfen hat das Bundesumweltministerium auf Drängen des Kanzleramts viele Punkte aufgeweicht und konkrete Ziele gestrichen. Der VEBU sieht diese Entwicklung kritisch, denn der neue Entwurf ignoriert die Potenziale der pflanzlichen Ernährung für den Klimaschutz.

In früheren Entwürfen waren ambitionierte und konkrete Forderungen wie ein Abbau der Wiederkäuerbestände und eine gesamtgesellschaftliche Reduzierung des Fleischkonsums enthalten, diese fehlen jetzt. “Pflanzliche Ernährung ist aktiv gelebter Klimaschutz. Deutschland wird seine Klimaschutzziele ohne die Einbeziehung der Potenziale der pflanzlichen Ernährung nicht erreichen. Diese gehören daher zwingend in den Klimaschutzplan”, so Sebastian Joy, Geschäftsführer des VEBU.

Wirksamer Klimaschutz erfordert Änderungen im Lebensmittelkonsum

Der Klimaschutzplan 2050 stellt die langfristige, nationale Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens dar. Erst vor wenigen Tagen hatten wissenschaftliche Beratungsgremien des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in einem Gutachten deutlich gemacht, dass ein wirksamer Klimaschutz Änderungen im Lebensmittelkonsum erfordert. Besonders großes Klimaschutzpotenzial sehen die Forscher in einer Reduzierung des Konsums tierischer Lebensmittel und empfehlen neben Informations- und Bildungskampagnen auch die Abschaffung des vergünstigten Mehrwertsteuersatzes für diese Produkte.

Landwirtschaftliche Tierhaltung noch schädlicher als Transportsektor

Der VEBU arbeitet intensiv daran, die Klimaauswirkungen der Ernährungsweise auf die politische Agenda zu bringen. Die Tierhaltung ist Hauptverursacher klimarelevanter Emissionen im landwirtschaftlichen Bereich. Global gesehen ist sie laut FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, für 14,5 Prozent der von Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Damit emittiert die Tierhaltung mehr als der gesamte Transportsektor.

Informationen zum Gutachten der wissenschaftlichen Beratungsgremien des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

Der VEBU ist die größte Interessenvertretung vegetarisch und vegan lebender Menschen in Deutschland. Seit 1892 setzt sich die Organisation mit positiver Öffentlichkeitsarbeit dafür ein, den Fleischkonsum dauerhaft zu senken und eine pflanzenbetonte Lebensweise als attraktive und gesunde Alternative allen Menschen zugänglich zu machen.

Der VEBU unterstützt beim Start in eine genussvolle Ernährung mit zahlreichen Angeboten und zeichnet sich durch originelle Kampagnen, vielfältige Veranstaltungen und die zielgerichtete Arbeit mit Multiplikatoren aus. Für Experten wie Verbraucher hat sich die Organisation als führende Anlaufstelle in allen Fragen des vegetarisch-veganen Lebens etabliert.

Pressekontakt:
Stephanie Stragies, Leitung Pressestelle
+49 30 29028253-0/-19
presse@vebu.de
www.vebu.de

Quelle: VEBU