Geschüttelt oder verquirlt: Sind Milchshakes aus Verkaufstheken keimbelastet?

Besonders Kinder und Jugendliche lieben in der Sommerzeit Milchshakes. Was deren Zusammensetzung angeht, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, sie ist rechtlich nicht geregelt. Üblicherweise wird Milch mit Speiseeis, Sahne, Joghurt, Obst, Schokolade oder Aromen verquirlt.

„Die meisten Zutaten sind ein guter Nährboden für Keime – aber Krankheitserreger konnten weder im letzten, noch in diesem Jahr bei den insgesamt 40 Proben festgestellt werden“, freut sich Prof. Frerk Feldhusen, Direktor des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock. Die untersuchten Proben hatten alle einen Eisanteil und wurden in Verkaufsläden direkt für den Verbraucher zubereitet. „Leider gab es hygienerelevante Keime in den Milchshakes!“, betont Feldhusen.

Aus 13 Proben (ca. 33 %) wurden Enterobakterien isoliert. Bei diesen Bakterien handelt es sich in der Regel um eine Verunreinigung (Kontamination) durch die Nutzung hygienisch nicht einwandfreier Gerätschaften bzw. Zutaten bei der Herstellung oder der Abgabe von Lebensmitteln.

In vier der 13 Proben sind zusätzlich E. coli-Bakterien nachgewiesen worden. Diese gelten als Indikator für fäkale Verunreinigungen von Trinkwasser oder Lebensmitteln.

Eine Probe enthielt so viele Keime, dass sie beanstandet werden musste. Bei sieben weiteren Shakes ergingen amtliche Hinweise.

Eine zweite Beanstandung ergab sich – hier fanden die Fachexperten Papierreste in der Milchshakeprobe.

„Wir weisen dringend darauf hin, für die Herstellung der beliebten Shakes nur einwandfreie Zutaten zu verwenden und die Hygienestandards einzuhalten bzw. zu verbessern“, so Feldhusen.

Hintergrund

Enterobakterien ist der Oberbegriff für eine Gruppe verschiedene Bakterien, die in der Natur weit verbreitet sind und hauptsächlich im Verdauungstrakt, also im Darm von Mensch und Tier vorkommen. Die meisten Arten sind für gesunde Menschen nicht gefährlich. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem können diese Bakterien jedoch Darminfektionen und Krankheiten auslösen.

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Dr. Antje Krüger, Öffentlichkeitsarbeit
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Quelle: LALLF M-V