Giftiges Unkraut im Salat? – Kreuzkrautfund in Rucola

Vieles, was die Natur hervorbringt, ist bisweilen mit Vorsicht zu genießen. Erneut wurde in einer Packung Rucola-Salat giftiges Kreuzkraut gefunden, welches der Rucola-Pflanze zum Verwechseln ähnlich sehen kann. Problematisch hierbei ist, dass das auch als Greiskraut bezeichnete Unkraut hohe Konzentrationen der giftigen Pyrrolizidinalkaloide (PA) bildet. Diese können schwere Leberschäden verursachen und haben sich für manche Tierarten als krebserregend und erbgutschädigend erwiesen. Bereits in den vergangenen Jahren machten Kreuzkrautfunde als Verunreinigungen in Rucola immer wieder Schlagzeilen.

Was ist Kreuzkraut und wie kann man es von Rucola unterscheiden?

Unter dem Begriff „Kreuzkraut“ werden die verschiedenen Pflanzenarten der botanischen Gattung Senecio zusammengefasst. Alle Senecio-Arten wiederum gehören zur Familie der Korbblütler

(Asteraceae). Von größerer Bedeutung sind hier insbesondere das weit verbreitete „Gewöhnliche Kreuzkraut“ (Senecio vulgaris L.) sowie das „Jakobskreuzkraut“ (Senecio jacobaea L.).

Die Knospen und Blüten von Korbblütlern, und damit auch von Kreuzkraut, unterscheiden sich deutlich von Blütenanlagen der Rucola-Pflanzen. Als typischer Kreuzblütler (Brassicaceae) bildet Rucola je nach Sorte leuchtend gelbe bis cremefarbene Blüten mit exakt vier Blütenblättern, die kreuzförmig angeordnet sind. Zudem sind die geschlossenen Blütenknospen bei Rucola tropfenförmig. Das unerwünschte Kreuzkraut hingegen bildet körbchenförmige Blütenstände (s. Abb. 1), die mit einer Vielzahl gelber Einzelblüten (sogenannte Röhrenblüten) gefüllt sind.

Schwieriger ist die Unterscheidung, wenn keine Blütenanlagen vorhanden sind. Im Zweifelsfall sollten fremdartige Blätter daher prinzipiell aussortiert werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn die fragwürdigen Blätter eine Behaarung zeigen oder eine ungewöhnliche Zahnung an den Blatträndern aufweisen. Auch ein Fehlen des charakteristischen Geruchs nach Rucola direkt nach dem Abzupfen eines Blattteils ist ein Unterscheidungsmerkmal.

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Quelle: CVUA Stuttgart