Käseverzehr steigt weiter, Milchkonsum stagniert

Die Preise von Trinkmilch sind im Lebensmitteleinzelhandel fast ein Politikum, sie beeinflussen den Kauf dieser Produkte aber relativ wenig. Diesen Schluss lässt nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes ein Blick auf die Verzehrstatistik zu. Danach haben die Deutschen den Konsum von Frischmilchprodukten im vergangenen Jahr etwas eingeschränkt. 91,1 Kilogramm  Frischprodukte konsumierte jeder Bundesbürger im vergangenen Jahr.

Zu dieser Produktgruppe zählt als mengenmäßig wichtigstes Erzeugnis die Konsummilch. Hiervon trank jeder Bürger im Schnitt 54 Kilogramm, gegenüber dem Vorjahr, ein Rückgang um 2,3 Kilogramm. Im Jahr 2016 sind die Milchpreise zum Leidwesen der Milchviehhalter nochmals deutlich reduziert worden. Der Verbrauch an Konsummilch stieg im ersten Halbjahr 2016 aber nur um 1,6 Prozent an, er schwankte in der jüngsten Vergangenheit in einem engen Bereich zwischen 53 und 56 Kilogramm.

Allein im Mai sparten die Verbraucher nach Berechnungen von Marktbeobachtern gegenüber dem Vorjahr zehn Prozent beim Kauf von Milchprodukten. In absoluten Zahlen ausgedrückt ist der Effekt jedoch gering. 54 Liter Trinkmilch zu einem Preis von einem Euro beanspruchen im gesamten Jahr 54 Euro, der niedrigste und aus Bauernsicht absolut ruinöse Preis von 0,46 Euro je Liter Vollmilch schlägt im Jahr mit knapp 25 Euro zu Buche.

Diesen Betrag müsste eine Familie mit zwei Kindern beispielsweise auch für einen Kinobesuch ausgeben. Für die Milchviehhalter geht es bei den niedrigen Preisen um die Existenz, der Spareffekt der Verbraucherinnen und Verbraucher dagegen schafft nur geringen Spielraum für anderen Konsum.

Weiter zugenommen hat dagegen der Verzehr von Käse, er liegt jetzt bei 24,5 Kilogramm je Kopf und Jahr. 1950 lag dieser Wert bei gerade fünf Kilogramm, damals produzierten Deutschlands Molkereien kaum Käse. 1970 erreichte der Verzehr mit 10,1 Kilogramm erstmals eine zweistellige Zahl, 1996 wurde mit 20,4 Kilogramm die 20-Kilo-Marke überschritten.

Die Wachstumskurve hat sich inzwischen etwas abgeflacht, zeigt aber weiter nach oben. Recht stabil bleibt dagegen auch der Butterverzehr, er lag 1950 bei 6,4 Kilogramm je Kopf , erreichte 1970 mit 8,6 Kilogramm einen Höchststand und pendelt aktuell um einen Wert von sechs Kilogramm je Kopf und Jahr.

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Quelle: LPD