Preiselbeere oder Cranberry: Was ist der Unterschied?

Für Viele sind Cranberries und Preiselbeeren das Gleiche für Einige sogar dasselbe. Dabei handelt es sich um zwei verschiedene Pflanzenarten aus der Familie der Heidekrautgewächse, die sich deutlich unterscheiden.

Die Preiselbeere (/Vaccinium vitis-idaea/) ist in Europa und Asien beheimatet und gedeiht an einem aufrechten Zwergstrauch mit breiten Blättern. Er wird maximal 40 Zentimeter hoch und ist wild in Nadelwäldern, Mooren und Heiden bis in alpine Höhenlagen zu finden. Die nordamerikanische Cranberry (/Vaccinium macrocarpon/) dagegen wächst an langen Ranken und über den Boden kriechend. Die Blätter sind schmal und spitz zulaufend.

Auch die Früchte sind eigentlich kaum zu verwechseln. Die kugelige Preiselbeere ist etwa erbsengroß und hängt in kurzen Trauben zusammen. Zunächst ist sie weiß, färbt sich bei Vollreife aber hell- bis scharlachrot. Die rubinrote Cranberry dagegen ist wesentlich größer. Sie kann fast die Größe von Kirschen oder Oliven erreichen und wird daher auch „großfrüchtige Moosbeere“ genannt.

Preiselbeeren und Cranberries haben aber ähnliche Inhaltsstoffe. Dazu gehören organische Säuren, Pektine und andere Ballaststoffe. Die Gehalte an Mineralstoffen und Vitaminen sind bei der Preiselbeere eher durchschnittlich (z. B. 12 mg Vitamin C pro 100 g). Besonders wertvoll sind die enthaltenen Phenolsäuren und Gerbstoffe, die entzündungshemmend wirken. Der regelmäßige Verzehr von Preiselbeer- und Cranberrysaft soll Harnwegsinfektionen vorbeugen.

Preiselbeeren haben noch bis in den Oktober hinein Saison, wobei das Marktangebot fast ausschließlich von gesammelten Wildfrüchten aus Nord- und Osteuropa bestimmt wird. Sie sollten vor dem Essen gründlich gewaschen werden, da Eier des Fuchsbandwurms anhaften können. Die herbsauren und leicht bitteren Beeren sind nur bedingt für den Rohverzehr geeignet. Viel besser schmecken sie im Kompott, Gelee oder in der Marmelade. Auch als fruchtige Beilage zu Wild, Geflügel und gebackenem Camembert sowie im Chutney sind sie beliebt.

Von Oktober bis Anfang Januar sind in gut sortierten Supermärkten frische Cranberries aus Nordamerika zu finden. Achten Sie beim Einkauf auf Qualität: Hochwertige Beeren sind gut ausgereift und an einer glatten Schale ohne Runzeln und Flecken zu erkennen. Trockenfrüchte, Nektar, Gelee, Soßen und andere Cranberry-Produkte gehören ganzjährig zum Sortiment. Viele Rezepte lassen sich außerhalb der Saison auch mit getrockneten Früchten zubereiten, wenn sie zuvor einige Stunden in Cranberry- oder Apfelsaft eingeweicht werden. 50 g getrocknete Cranberries entsprechen 100 g Frischware.

Quelle: Heike Kreutz, www.aid.de