Vierter Bericht über den Antibiotikaverbrauch und die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen in der Human- und Veterinärmedizin

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e. V. und Universitätsklinik Freiburg veröffentlichen GERMAP 2015.

GERMAP 2015 ist der vierte Bericht über die Entwicklung des Antibiotikaverbrauchs und die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen in der Human- und Veterinärmedizin in Deutschland. Herausgeber des Berichtes sind das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und die Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG).

Der Bericht fasst die beobachteten Trends der Jahre 2011 bis 2013 und teilweise auch für das Jahr 2014 zusammen und stellt somit eine Basis für die Entwicklung von Leitlinien und Empfehlungen für die Therapie von Infektionskrankheiten bei Menschen und Tieren mit Antibiotika dar. Die Bedeutung von GERMAP im Rahmen des „One Health“-Ansatzes in Deutschland wurde im letzten Jahr in besonderer Weise auch dadurch dokumentiert, dass GERMAP als ein „Best Practice“-Beispiel im Dokument „Combating Antimicrobial Resistance“ des Treffens der G7-Staaten in Deutschland gelistet worden ist.

Der Bericht zeigt auf, dass in der Humanmedizin der Anteil der Antibiotika mit einem breiten Wirkungsspektrum am Gesamtverbrauch – mit den Cephalosporinen und Fluorchinolonen an der Spitze – nach wie vor sehr hoch ist. Dies gilt sowohl für den Antibiotikaeinsatz im ambulanten als auch im stationären Versorgungsbereich. Cephalosporine und Fluorchinolone üben einen besonders hohen Druck zugunsten der Selektion multiresistenter Erreger aus. Gleichwohl ist zu konstatieren, dass bei vielen bakteriellen Infektionserregern inzwischen eine Stabilisierung der Resistenzlage, gleichwohl auf einem deutlich höheren Niveau als vor dem Beginn der letzten Globalisierungswelle in den 1990er-Jahren, erreicht worden ist.

Seit dem Jahr 2011 werden auch für den Bereich der Veterinärmedizin verlässliche Daten über die Gesamtmengenabgabe von Antibiotika zur Verfügung gestellt. Die Angaben aus vier Jahren zeigen, dass die Gesamtabgabemengen von Antibiotika an Tierärzte kontinuierlich zurückgegangen sind. Die Abgabemengen für Fluorchinolone sind allerdings im gleichen Zeitraum gestiegen und die Abgabemengen für neuere Cephalosporine in etwa konstant geblieben. Die Abgabemengen lassen jedoch keinen sicheren Rückschluss auf den tatsächlichen Einsatz der verschiedenen Antibiotikagruppen bei den unterschiedlichen Tierarten zu, da Tierarzneimittel häufig für mehrere Tierarten zugelassen sind.

Die Mehrzahl der präsentierten Daten zur Antibiotikaresistenz und zum Verbrauch von Antibiotika stammt aus unterschiedlichen Monitoringprogrammen, Einzelprojekten, Krankenhäusern und aus dem ambulanten Bereich. Darüber hinaus enthält dieser Bericht Beiträge, die spezifische Aspekte zum Antibiotikaverbrauch und zur Resistenzentwicklung beleuchten. Diese Beiträge tragen die Bezeichnung „GERMAP spezial“.

Die Drucklegung der gebundenen Exemplare wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen.

Download: GERMAP 2015 (pdf, 13 MB, nicht barrierefrei)

Quelle: BVL