Zutatenliste uninteressant?

Im europäischen Vergleich sind Deutsche weniger kritisch.

In Deutschland scheint das Vertrauen in die Lebensmittelindustrie hoch zu sein. Nur 42 Prozent gehen davon aus, dass zu Hause zubereitete Speisen sicherer sind als industriell gefertigte Produkte. Das ist ein Fazit der Studie „Nielsen Global Health and Ingredient Sentiment Survey“, an der im März 2016 mehr als 30.000 Verbraucher in 61 Ländern teilnahmen. Das Marktforschungsunternehmen hatte anhand von Online-Befragungen untersucht, wie Verbraucher zu Inhalts- und Zusatzstoffen in Lebensmitteln stehen und welche Faktoren beim Einkauf entscheidend sind.

Weltweit verzichten 64 Prozent der Konsumenten bewusst auf Lebensmittel mit bestimmten Inhaltsstoffen oder Gehalten an Kohlenhydraten (etwa Zucker), Fett, Natrium, Laktose oder Gluten – im Vergleich zu 44 Prozent im europäischen Durchschnitt und 42 Prozent der Deutschen.

Allerdings möchte nur ein Drittel der Deutschen genau über die Zutaten der Produkte informiert sein, während es im europaweiten Durchschnitt 40 Prozent sind. In anderen europäischen Ländern wie der Ukraine (63 Prozent), Russland (59 %) und Rumänien (56 %) studieren die Menschen häufiger das Etikett. Jeder zweite Europäer geht davon aus, dass Lebensmittel und Getränke mit einer kürzeren Zutatenliste gesünder sind. 68 Prozent finden Firmen sympathischer, die transparent über die Herstellungsbedingungen informieren.

Über die Hälfte der deutschen Konsumenten ist bereit, für Produkte ohne unerwünschte Zusatzstoffe einen höheren Preis zu zahlen. Generell stehen sie Zusatzstoffen, die in der EU mit E-Nummern gekennzeichnet sind, aber weniger kritisch gegenüber als andere Europäer. Hierzulande versuchen 52 Prozent der Befragten künstliche Farbstoffe, 53 Prozent Konservierungsstoffe und 54 Prozent Aromen zu vermeiden. Im EU-Durchschnitt sind es jeweils 60 Prozent der Bürger. Besonders skeptisch sind die Menschen in der Ukraine: Hier halten 80 Prozent Zusatzstoffe für bedenklich.

Wie es allerdings um das Wissen rund um Zusatzstoffe bei den Befragten stand (Was sind denn künstliche/naturidentische Farbstoffe etc?), war nicht Gegenstand der Befragung.

Quelle: Heike Kreutz, www.aid.de

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