Zwischen Wissen und Metaphysik – wo steht das Vorsorgeprinzip im Streit um die Risikobewertung von Glyphosat?

Glyphosat ist einer der am besten untersuchten Stoffe der Welt. Seit etwa 40 Jahren wird dieser Pflanzenschutzmittelwirkstoff in der Landwirtschaft eingesetzt und ist heute das meistverwendete Pestizid weltweit.

Seine vergleichsweise günstigen toxikologischen Eigenschaften, die preiswerte Verfügbarkeit verbunden mit vielen ackerbaulichen Vorteilen und nicht zuletzt die Entwicklung und weltweite Einführung gentechnisch veränderter, Glyphosatresistenter Nutzpflanzen machen ihn aber auch zur Projektionsfläche verschiedener weltanschaulicher Strömungen, die um die Deutungshoheit zukünftiger Entwicklungen in der Landwirtschaft ringen. Deutlich wird dies bei der national und dann europaweit geführten gesellschaftlichen Debatte über die routinemäßige Überprüfung und Wiederzulassung des Wirkstoffes.

Diese wirft viele ordnungspolitische, aber auch einige wissenschaftstheoretische Fragen auf, die der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung, Professor Dr. Dr. Andreas Hensel in seinem Editorial in der aktuellen Ausgabe der „ZLR – Zeitschrift für das gesamte Lebensmittelrecht“ (ZLR 4/2016, S. 447 ff), diskutiert.

Quelle: BfR