Klasse2000 in Grundschulen: Besseres Ernährungs- und Bewegungsverhalten nachgewiesen

Viele Eltern, die Kinder irgendwann innerhalb der vergangenen 25 Jahre in einer Grundschule hatten, dürften das kennen: Klasse2000. Das ist Deutschlands größtes Gesundheitsprogramm für Grundschüler. Seit 1991 haben mehr als 1,3 Millionen Kinder das Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsförderung, Gewalt- und Suchtprävention durchlaufen. Klasse2000 basiert auf etwa 15 Unterrichtsstunden pro Schuljahr, die in den Klassen 1 bis 4 umgesetzt werden.

Evaluationsstudien haben bislang nachweisen können, dass sich das Programm positiv und nachhaltig auf Stress, Selbstwertgefühl und präventiv auf Zigaretten- und Alkoholkonsum auswirkt. Eine Studie der Universität Bielefeld überprüfte nun die Wirkung auf das Ernährungs- und Bewegungsverhalten von Kindern. Eltern, Kinder und Lehrkräfte wurden mehrmals befragt, sodass eine umfangreiche Datenlage vorhanden war.

Die Auswertung zeigt, an welchen Stellen genau ein präventiver Effekt einsetzt. So verbesserte sich zum Beispiel der Wasserkonsum mit drei Gläsern oder mehr pro Tag. Auch der Konsum von Fast Food und Süßigkeiten stieg (altersbedingt) in der Kontrollgruppe stärker als in der Klasse2000-Gruppe. Beim Limonadenkonsum zeigt sich – anders als in der Elternbefragung – ein unerwarteter Effekt: Der Anteil der Kinder, die sich hier verschlechtert haben, ist in der Klasse2000-Gruppe stärker gestiegen. Das Klasse2000-Programm wird deshalb in diesem Punkt überprüft und angepasst.

Beim Bewegungsverhalten zeigen sowohl Eltern- als auch Kinderangaben einen positiven Effekt: Kinder der Kontrollgruppe haben ihr Verhalten deutlich häufiger in Richtung passiven Schulweg (z. B. mit dem Auto) verändert als die Klasse2000-Kinder. Erfreulich ist auch, dass die Lehrkräfte das Programm positiv bewerten und die Zusammenarbeit mit den Klasse2000-GesundheitsfördererInnen wertschätzen. 80 Prozent der Lehrkräfte beobachten Veränderungen im Verhalten der Kinder, die sie auf Klasse2000 zurückführen. Genannt werden vor allem ein veränderter Umgang miteinander, konstruktive Konfliktlösung und eine gesündere Ernährung.

Zusammengefasst lässt sich eine positive Wirkung der Klasse2000-Aktivitäten auch in den Bereichen Ernährung und Gesundheit ablesen. Durch die Verankerung über die gesamte Grundschulzeit, die ganzheitliche Bearbeitung des Themas und die strukturierte Ausarbeitung inklusive Materialien wie die aid-Ernährungspyramide wird ein Mehrwert gegenüber Programmen und Angeboten erzielt, die kurzzeitig angeboten werden und weniger Themen behandeln.

Weitere Informationen:

  • Kurzfassung der Studie
  • Abschlussbericht der Universität Bielefeld
  • aid-Ernährungspyramide für die Schule

Quelle: Harald Seitz, www.aid.de

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