ÖKO-TEST untersucht Honig: „Was im Gedächtnis bleibt, ist die Skandalisierung“

Das ÖKO-TEST-Magazin November 2016 ist heute mit der Titelgeschichte „Honig – Mit im Glas: Glyphosat und Gentechnik“ erschienen. Auch Bio-Honige wurden durch die Redaktion bewertet.

Ein Kommentar des Bundesverband Naturkost Naturwaren:

„Wir stellen fest, dass das Magazin gelegentlich durch markige Überschriften oder Ankündigungen den Eindruck bei Lesern und Medien vermitteln möchte, man sei auf eine unerhörte Verbrauchertäuschung gestoßen. Meist wird dann zum Ende des Textes das Ganze relativiert. So auch im Honig-Test der November-Ausgabe“, stellt die Geschäftsführerin des Bundesverband Naturkost Naturwaren, Elke Röder, fest. „Was letztendlich im Gedächtnis bleibt, ist aber die Skandalisierung. Das ist sehr bedauerlich und dient unserer Auffassung nach nicht der seriösen Information der Öffentlichkeit.“

Artikel-Auszug: Ein Honig, in dem Glyphosat und Pollen gentechnisch veränderter Pflanzen stecken, kann problemlos als „Bio“ gekennzeichnet werden. Und genau hier liegt der Unterscheid zu anderen Lebensmitteln: Die dürfen nur als „Bio“ gekennzeichnet werden, wenn das Endprodukt „Bio“ ist – also ohne Gentechnik, ohne Pestizide.

Antwort: Das ist nicht korrekt. Für Honig gelten alle Vorgaben wie für andere Bio-Lebensmittel auch. Lebensmittel, die als GVO gekennzeichnet werden müssen, können nicht „Bio“ sein. Die Ursache für chemisch-synthetische Pestizideinträge liegt darüber hinaus ausschließlich in der konventionellen Landwirtschaft.

Artikel-Auszug: Fliegen Bio-Bienchen etwa nur Bio-Blümchen an? Oder wie kontrolliert der Imker, dass das, was im Honig-Glas landet, auch das ist, was der Verbraucher unter „Bio“ versteht – pestizidfrei, gentechnikfrei, „öko“ halt? Die Antwort ist so einfach wie enttäuschend: Er tut es gar nicht, weil er es auch gar nicht muss.

Antwort: Richtig muss es heißen: weil er es auch gar nicht kann. Die Vorteile der Bio-Imkerei sind evident: Bessere Bienenhaltung, mehr Tierschutz, weniger Chemie. Weltweit prangern Bio-Imker bienenschädliche Praktiken, Pestizide oder GVO-Anbau an und tragen somit aktiv dazu bei, dass es weniger der Schadstoffe auf unserem Planeten gibt, die Ökotest in den Bio-Honigen nun hervorhebt.

„Die Unterstellung, Bio-Imker würden nichts tun, um Einträge unerwünschter Stoffe im Honig zu vermeiden ist unhaltbar“, kommentiert Karin Wegner, Mitarbeiterin in der BNN-Qualitätsarbeit. „Ich würde mir wünschen, dass in einem solchen Artikel die Realitäten deutlicher hervorgehoben werden. Nämlich, dass die Imker ihr Bestes geben, um in einer Umwelt, die mit Pestiziden und GVO-Pflanzen durchsetzt ist, ein qualitativ hochwertiges Produkt unter nachhaltigen Bedingungen herzu-stellen. Das schaffen sie auch: sowohl im vorliegenden Test als auch in Untersuchungen des Öko-Monitoring Baden-Württemberg schneiden Bio-Honige bei Pestizid-Nachweisen durchschnittlich besser ab als die konventionellen Produkte.

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Quelle: BNN