Welt-Rheuma-Tag am 12. Oktober: Fruktose begünstigt Gichtanfälle

Rheuma ist nicht gleich Rheuma. Vielmehr umfasst dieser Begriff eine Vielzahl von unterschiedlichen Erkrankungen, darunter auch Gicht. Zwar ist Gicht eine genetisch bedingte Stoffwechselstörung, Einfluss hat jedoch auch die Ernährung. Weit weniger gesund als man lange dachte ist besonders für Gichtpatienten der Fruchtzucker (Fruktose). Über diese und weitere neue Erkenntnisse zum Thema Essen und Trinken bei Gicht informiert die Ernährungsexpertin Dr. Ute Gola vom Institut für Ernährung und Prävention, Berlin.

Die Ursache von Gicht ist meist eine genetisch bedingte Stoffwechselerkrankung, die durch ungesunde Ernährung begünstigt, aber nicht hervorgerufen wird. Denn bei Gicht können die Nieren nicht genügend Harnsäure ausscheiden, weshalb der Harnsäurespiegel steigt. Auf Dauer können sich Harnsäurekristalle an den Gelenken und inneren Organen ablagern, Gichtanfälle auslösen und Gefäße und Organe schädigen.

Bestimmte Lebensmittel wie z.B. Innereien, begünstigen die Harnsäurebildung im Körper, weshalb Gichtpatienten diese meiden sollten. Hierzu erklärt die Ernährungsexpertin Dr. Ute Gola vom Institut für Ernährung und Prävention, Berlin: „Neu ist die Erkenntnis, dass zuckrige Limonaden (Softdrinks), auch die mit vermeintlich gesünderem Fruchtzucker (Fruktose), den Harnsäurespiegel ungünstig beeinflussen. Fruktose hat eine harnsäuresteigernde Wirkung. Eine erhöhte Harnsäure kann zu schmerzhafte Gichtanfällen führen.“

Smoothies, Softdrinks & Co. mit viel Fruktose: Finger weg bei Gicht Bei dem Süßungsmittel Fruktose sollte zwischen der natürlichen Fruktose in frischem Obst und zugesetzter Fruktose unterschieden werden. „Obst enthält zwar Fruktose aber auch viele andere gute Inhaltsstoffe. Ein Apfel oder anderes Obst sollte also weiter mit gutem Gewissen gegessen werden. Als Obstsaft oder Smoothie getrunken, nimmt man meist mehr Fruktose zu sich. Vermeiden sollten Gichtpatienten Getränke mit zugesetztem Zucker oder Fruchtzucker, wie z.B. Limonaden“, so Dr. Gola. Gerade Smoothies, die vermeintlich gesunden Obst- und Gemüse-Shakes aus der Kühltheke, vermitteln oft fälschlicherweise einen gesunden Eindruck. Sie enthalten manchmal viel Zucker und somit auch Fruktose. Dr. Gola erklärt: „Die Zuckerarten unterscheiden sich voneinander. Wir wissen, dass der Stoffwechsel der Fruktose mit dem Fettstoffwechsel zusammenhängt. Zu viel zugesetzte Fruktose in der Nahrung kann also auch den Fettstoffwechsel verschlechtern.“ Die Expertin rät deshalb: „Wenn Sie mal Smoothies probieren möchten, dann sollten diese möglichst frisch hergestellt sein. Sie können sie mit Gemüse, etwas Obst und ohne zugesetzten Zucker auch selbst herstellen, besser als fertige Smoothies aus der Kühltheke.“

Gleiches gilt auch für viele vorproduzierte Lebensmittel wie Fruchtjoghurts, Eis und Soßen, die mit Fruktose oder Glukose-Fruktose-Sirup gesüßt sind. Besonders bei Softdrinks macht sich der hohe Zuckergehalt negativ bemerkbar. „Rumgesprochen hat sich, dass man bei Gicht auf Bier verzichten sollte. Manche nicht-alkoholische Getränke wie Softdrinks lassen aber ebenfalls die Harnsäure steigen. Tatsächlich zeigen Studien (1,2), dass die Harnsäure bei vermehrtem Konsum von fruktosehaltigen Getränken wie Softdrinks steigt“, so Dr. Gola.

Wer nicht gänzlich auf den Genuss von Speisen und Getränken mit zugesetzter Fruktose verzichten möchte, sollte seine Harnsäure im Blick behalten. Gerade Gichtpatienten, deren Harnsäure ohnehin erhöht ist, sollten regelmäßig ihre Werte kontrollieren lassen. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie empfiehlt bei Gicht eine dauerhafte Senkung der Harnsäure unter den Zielwert von 6 mg/dl, bzw. 360 µmol/l. Reicht eine Ernährungsumstellung hierfür nicht aus, kann dies mit Hilfe von Medikamenten erreicht werden.

1) Choi HK et al. JAMA 2010; 304(20): 2270-2278.
2) Rho YH et al. Semin Nephrol 2011; 31(5): 410-419.

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Quelle: Berlin-Chemie AG
Aussender: OTS