Foodauthent sorgt für Klarheit bei Herkunft von Lebensmitteln

Chemischer Fingerabdruck von Produkten macht Warenströme sicherer und transparenter. Einheitliches System sammelt, analysiert und verwertet Daten zur Produktauthentizität.

Ob Lebensmittelskandale oder globalisierte Lieferketten: Angaben zur Qualität von Produkten, ihre Zusammensetzung, ihre geografische Herkunft oder Herstellungsprozesse, werden für Verbraucher und Unternehmen immer relevanter. Bereits 43 Prozent der Menschen achten heute genau auf die Herkunft dessen, was sie essen. Sogar 70 Prozent meinen, auf gute Nahrungsmittelproduktion sollte zukünftig unbedingt geachtet werden, so die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der Zeit.

Um die Echtheit von Lebensmitteln nachzuweisen, reichen klassische Qualitätskontrollen nicht mehr aus. Gefragt sind Lösungen wie Fingerprinting-Analyseverfahren, die sowohl die Zusammensetzung als auch die geografische Herkunft eines Produkts überprüfen. Beim Fingerprinting wird die chemische Zusammensetzung eines Produkts untersucht. Dieser Fingerabdruck wird mit den Daten eines authentischen Referenzprodukts verglichen – Abweichungen wie chemische Verfälschungen oder Zusatzstoffe fallen auf. Auf diese Weise ist es möglich, nicht nur die geografische Herkunft von Produkten, sondern auch Arten, Sorten und Herstellungsprozesse wie etwa Bio zu überprüfen.

Ziel des jetzt gestarteten Verbundprojekts Foodauthent ist es, erstmals Rahmenbedingungen und Anreize für den routinemäßigen Einsatz von Fingerprinting-Verfahren in der Lebensmittelkontrolle, -sicherung und -überwachung zu schaffen. Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre und endet im September 2019.

Die Projektpartner kommen mit GS1 Germany, der Bundesanstalt für Risikobewertung (BfR) sowie weiteren Unternehmen und einer Hochschule aus den Bereichen Lebensmittelanalytik, Lebensmittelhandel, Softwareentwicklung, Datamining und Standardisierung. Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung.

Bislang wird das Fingerprinting-Verfahren nur sehr eingeschränkt genutzt. Für einen routinemäßigen Einsatz im Lebensmittelsektor fehlen grundlegende Voraussetzungen wie etwa zugängliche Datenbanken mit Referenzmesswerten von Produkten, einheitliche Datenaustauschformate, validierte statistische Analyseverfahren oder standardisierte Protokolle zur Probenuntersuchung. Die Foodauthent-Partner planen, ein System zu entwickeln, das diese Voraussetzungen schafft. Dazu gehört insbesondere die Entwicklung kooperativ nutzbarer Fingerprinting-Datenbanken, offener Mustererkennungs- und Datenanalyseverfahren sowie die Einbindung von Datenbanken mit chargenbezogenen Produktinformationen.

Die Koordination des Konsortiums erfolgt durch GS1 Germany. Die Standardisierungsorganisation bringt insbesondere ihre Expertise und Lösungen aus den Bereichen Rückverfolgbarkeit und Datenübermittlung ein: Mit F-Trace bietet die 100prozentige Tochtergesellschaft F-Trace GmbH eine neutrale Plattform zur chargengenauen Rückverfolgbarkeit von Produkten, die für eine transparente und sichere Wertschöpfungskette sorgt. Bestandteil ist unter anderem das Datenaustauschformat EPCIS, mit dem Unternehmen Objekte entlang der Wertschöpfungskette verfolgen und Ereignisse kommunizieren können.

Weitere Informationen unter www.gs1-germany.de .

Pressekontakt:
GS1 Germany GmbH
Verena Bankamp, Pressereferentin
Marketing + Kommunikation
Maarweg 133, 50825 Köln
Tel: 0221 94714-437, Fax: 0221 94714-7437
bankamp@gs1-germany.de
www.gs1-germany.de

 

Das Forschungsprojekt FoodAuthent schafft Rahmenbedingungen und Anreize, Fingerprinting-Verfahren routinemäßig einzusetzen, um die Qualität von Lebensmitteln zu sichern und zu überwachen. Das geplante System sammelt, analysiert und verwertet Daten zum chemischen Fingerabdruck von Lebensmitteln und ermöglicht so einen Nachweis über deren Echtheit.

Dazu werden cloud-basierte Fingerprinting-Datenbanken mit Datenanalyseverfahren und chargengenauer Produktinformation verknüpft.
Partner des Verbundprojekts sind GS1 Germany GmbH (Gesamtprojektleitung), benelog GmbH & Co. KG, Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Eurofins Analytik GmbH, Lablicate GmbH sowie der Fachbereich Informatik und Informationswissenschaft der Universität Konstanz.

Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung. Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre und endet im September 2019.

GS1 Germany hilft Unternehmen aller Branchen dabei, moderne Kommunikations- und Prozess-Standards in der Praxis anzuwenden und damit die Effizienz ihrer Geschäftsabläufe zu verbessern. Unter anderem ist das Unternehmen in Deutschland für das weltweit überschneidungsfreie GS1-Artikelnummernsystem zuständig – die Grundlage des Barcodes.

Darüber hinaus fördert GS1 Germany die Anwendung neuer Technologien zur vollautomatischen Identifikation von Objekten (EPC/RFID) und bietet Lösungen für mehr Kundenorientierung (ECR – Efficient Consumer Response). Das privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen mit Sitz in Köln gehört zum internationalen Netzwerk „Global Standards One“ (GS1) und ist eine der größten von mehr als 100 GS1-Länderorganisationen. Paritätische Gesellschafter von GS1 Germany sind der Markenverband und das EHI Retail Institute.

Quelle: GS1 Germany