Hat Genome Editing Auswirkungen auf die Sicherheit von Lebens- und Futtermitteln und damit auf den gesundheitlichen Verbraucherschutz?

BfR-Symposium zu neuen Methoden zur gezielten Veränderung des Genoms.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) veranstaltet am Dienstag, den 6. Dezember 2016, in Berlin-Marienfelde ein Symposium, bei dem die Methoden des sogenannten Genome Editing und ihre Anwendungen unter dem Aspekt der Risikobewertung von Lebens- und Futtermitteln diskutiert werden. Unter dem Sammelbegriff Genome Editing werden neue Methoden verstanden, die zielgerichtete Eingriffe in das Erbmaterial (Genom) einer Zelle ermöglichen. Diese führen zum Teil zu Veränderungen, die auch in der freien Natur vorkommen können bzw. seit Langem in der Züchtungsforschung mit der Bestrahlung oder der chemischen Behandlung von Erbmaterial – allerdings weniger zielgenau – erreicht werden. „Genome Editing wird viele Bereiche der Wissenschaft beeinflussen und eine breite Anwendung finden.

Lebens- und Futter mittel, die durch diese neuen Techniken entstehen, müssen sicher sein“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Für eine sachgerechte Risikobewertung ist umfangreiches Spezialwissen unerlässlich. Dieses Spezialwissen wird nicht nur national, sondern auch auf europäischer und globaler Ebene für Strategien zur Sicherheitsbewertung von Lebens- und Futtermitteln benötigt. Nur so können wir unseren gesetzlichen Auftrag einer wissenschaftlichen Beratung der für die Regulierung zuständigen Institutionen erfüllen.“ Das Programm der Veranstaltung findet sich unter http://www.bfr.bund.de/de/veranstaltungen.html.

Der Begriff „Genome Editing“ umfasst neue molekularbiologische Methoden, mit deren Hilfe die Erbinformation von Pflanzen, Tieren oder Mikroorganismen gezielt verändert werden kann. Unter dem Begriff Genome Editing werden verschiedene Techniken zusammengefasst: Zinkfinger-Nukleasen, TALEN, CRISPR-Cas9 sowie die Oligonukleotid-gesteuerte Mutagenese. Einige Techniken sind seit wenigen Jahren eingeführt und sind wesentlich schneller und genauer als die bislang angewendeten Verfahren der klassischen Genetik oder der Gentechnik.

Ein Schwerpunkt der Veranstaltung widmet sich den möglichen Auswirkungen dieser neuen Techniken auf die Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit. Mit dem Symposium „Neue Technologien zur Modifikation des Genoms“ informiert das BfR über den aktuellen Stand des Wissens und bietet eine Plattform zur Diskussion der vielfaltigen Aspekte von Genome Editing. Mit dieser Auftaktveranstaltung folgt das BfR seinem gesetzlichen Auftrag, mögliche, identifizierte und bewertete Risiken ausgewogen und wissenschaftlich fundiert zu kommunizieren.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

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Quelle: BfR