Oftmals gefährliche Inhaltsstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln aus dem Internet

„Illegale“ Produkte (z.B. Arzneimittel und/oder Nahrungsergänzungsmittel aus dem Internet) enthalten in erschreckendem Ausmaß nicht deklarierte und teilweise sehr gefährliche Inhaltsstoffe.

Das EDQM, die Koordinierungsstelle der amtlichen Arzneimitteluntersuchungsstellen („OMCL“) der EU- Mitgliedsländer, führte zusammen mit 20 Prüfstellen aus 17 „Member States“, darunter auch das CVUA Karlsruhe, in den letzten Jahren eine Marktüberwachungsstudie an Produkten durch, die beispielsweise zur Erhöhung von Potenz oder Libido bzw. zur Erhöhung der „Manneskraft“ ausgelobt waren und meist als „Dietary Supplements“ (bzw. Nahrungsergänzungsmittel) vertrieben wurden.

Erzeugnisse aus dieser Produktgruppe werden in der Regel ohne behördliche Zulassung (wie sie z. B. für Arzneimittel erforderlich ist) vertrieben und oft über das Internet, aber auch über Fitness-Shops, Sexshops und ähnliche Einzelhandelsgeschäfte vermarktet.

Die untersuchten Präparate wurden meist von Ermittlungsbehörden wie Polizei oder Zollfahndung sowie Arzneimittel- und Lebensmittelüberwachungsbehörden eingereicht, z.T. auch über das Internet bestellt.

Das Ziel der Studie war insbesondere der Nachweis nicht deklarierter Inhaltsstoffe in diesen Erzeugnissen. Das EDQM hat jetzt im November 2016 den Bericht über die Untersuchungen vorgelegt. Danach wurden von den beteiligten Arzneimitteluntersuchungsstellen aus ganz Europa insgesamt über 500 Proben unter die Lupe genommen und mit verschiedenen Testmethoden wie Hochdruckflüssigkeitschromatographie mit UV- und/oder MS-Detektion, Gaschromatographie mit verschiedenen Detektoren, NMR und anderen Techniken screeningmäßig untersucht.

Es muss betont werden, dass der Nachweis derartiger Zusätze in den komplizierten, in der Regel unbekannten Matrices (Tabletten- oder Lösungs-Grundlagen) mit komplexen Inhaltsstoffe wie Pflanzenextrakten alles andere als leicht ist und eher der berühmten „Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen“ gleicht.

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Quelle: CVUA Karlsruhe