Wie Agrarforscher gegen Armut und Hunger kämpfen

Denkanstoß zur entwicklungs-orientierten Agrarforschung:
Wie kann unsere rapid wachsende Weltbevölkerung langfristig und nachhaltig mit Nahrungsmitteln ausreichend versorgt werden?

Die Weltbevölkerung wächst, 870 Mio. Menschen sind nicht ausreichend ernährt – und die Agrarforschung kann entscheidend dazu beitragen, dieses Problem einzudämmen. Das hat sich die Arbeitsgemeinschaft für Tropische und Subtropische Agrarforschung (ATSAF) auf ihre Fahnen geschrieben. Mit der Video-Dokumentation „Kompetenz gegen Hunger und Armut“ will das Netzwerk aus Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen zum Nachdenken anregen.

870 Millionen Menschen auf dieser Welt hungern, und davon leben 70 Prozent in ländlichen Gebieten der Tropen und Subtropen. Wie man die stetig weiter anwachsende Weltbevölkerung ausreichend mit Nahrungsmitteln versorgen kann, ist das Thema der entwicklungsorientieren Agrarforschung.

Um gemeinsam an einem Strang zu ziehen, haben sich die in diesem Bereich tätigen Forscher zur Arbeitsgemeinschaft für Tropische und Subtropische Agrarforschung (ATSAF) zusammengetan. „Die ATSAF vereinigt Wissenschaftler und Entwicklungsexperten vieler Disziplinen – zum Wohl der Menschheit und der Natur“, fasst der ATSAF-Vorsitzende Prof. Dr. Folkard Asch von der Universität Hohenheim die Ziele zusammen.

Einblicke in die Arbeit der über 300 Mitglieder gibt nun der erste Kurzfilm der ATSAF. Die Dokumentation „Kompetenz gegen Hunger und Armut“ veranschaulicht die entwicklungsorientierte Agrarforschung anhand der Kartoffel.

90 Prozent der Kartoffelernte gehen verloren

„Bei der Nahrungsmittelerzeugung gibt es im gesamten System viele Verlustpfade, die wir nicht im Griff haben“, erklärt Prof. Dr. Asch. Die ATSAF-Wissenschaftler wollen das ändern. Wichtig dabei: Die Einbindung der Praxis. Die Forscher arbeiten deshalb eng mit betroffenen Bauern zusammen.

Die Kartoffel ist zum Beispiel in Kenia heute eines der Grundnahrungsmittel. Aber bis zu 90 Prozent der Ernte gehen auf dem Weg in die Haushalte verloren. Die Gründe sind vielfältig, vom Mangel an Wissen und Technologie beim Anbau über verunreinigtes Saatgut und Krankheitsbefall bis hin zu fehlenden Lagermöglichkeiten. Da setzt die entwicklungsorientierte Agrarforschung an.

Hintergrund: Arbeitsgemeinschaft für Tropische und Subtropische Agrarforschung (ATSAF)

Die Arbeitsgemeinschaft für Tropische und Subtropische Agrarforschung e.V. (ATSAF) ist eine wissenschaftliche Gesellschaft der international ausgerichteten Agrar- und Ökosystemforschung in Deutschland. Seit 1989 vereinigt sie Wissenschaftler und Entwicklungsexperten aus den Agrarwissenschaften, Ökologie, Veterinärmedizin, Ernährung, Forstwirtschaft und Fischerei, die entwicklungsorientierte Forschung für die Tropen und Subtropen betreiben. Die Geschäftsstelle ist an der Universität Hohenheim angesiedelt. Mehr Informationen unter www.atsaf.de.

Text: Elsner

Kontakt für Medien:
Prof. Dr. Folkard Asch, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Tropische und Subtropische Agrarforschung ATSAF e.V., Universität Hohenheim,
T 0711 470 6900, E F4T@atsaf.de

Quelle: Florian Klebs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Hohenheim