Agrarkonzerne: Finger weg von unserem Essen!

BERLIN/MÜNCHEN. München hat es noch immer satt! Zahlreiche UnterstützerInnen des Aktionsbündnisses „Artgerechtes München“ demonstrierten am Samstag, den 21. Januar, in Berlin bei der Kundgebung „Wir haben es satt!“ erneut gegen die Industrialisierung der Land- und Lebensmittelwirtschaft. Zum siebten Mal zogen Landwirte und Verbraucher am ersten Wochenende der „Grünen Woche“ gemeinsam bis vor das Brandenburger Tor. Unter dem Motto „Agrarkonzerne: Finger weg von unserem Essen!“ demonstrierten sie für eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft. Im Zentrum der Forderungen standen faire Marktbedingungen für Bauern, gesundes Essen ohne Pestizide und Glyphosat, artgerechte Tierhaltung, umweltfreundliche Wirtschaftsweise sowie eine sozial gerechte Agrarpolitik für kleine Höfe.

Das Aktionsbündnis „Artgerechtes München“ reiste zum zweiten Mal mit über 20 Bündnispartnern aus Organisationen wie u. a. PROVIEH, Genussgemeinschaft Städter und Bauern e. V. und Nord Süd Forum nach Berlin, um die Aktion zu unterstützen. Mit dabei hatten sie einen besonderen Hingucker: Die Straßentheatergruppe „PasParTouT“ – ein musikalischer Hühnerhaufen mit ihrem Walk-Act „Cock Tales“.

Aktionsbündnis in Berlin
Aktionsbündnis „Artgerechtes München“ und die Straßentheatergruppe „PasParTouT“ in Berlin.

Daniela Schmid vom Aktionsbündnis „Artgerechtes München“ und Projektleiterin beim Tollwood Festival kommentiert: „Seit Jahren wird unser Protest gegen die industrielle Landwirtschaft lauter. Wissenschaftler warnen vor ihren fatalen Folgen für Mensch und Umwelt, immer mehr Verbraucher lehnen Produkte aus Massentierhaltung ab. Doch die Politik in Berlin wie in München folgt weiter der agroindustriellen Lobby! Aber wir lassen uns nicht aussitzen! Wir wollen eine zukunftsfähige, ökologische Landwirtschaft, in der Tiere artgerecht gehalten werden. Und zwar jetzt!“

Uta Zittwitz für die Münchner Regionalgruppe von PROVIEH ergänzt: „Gequälte Nutztiere, mit Nitrat und Antibiotika verseuchtes Grundwasser, resistente Keime, klimaschädigende Luftverschmutzung und zigtausende bäuerliche Familienbetriebe, die aufhören müssen, weil sie mit den Dumpingpreisen der industriellen Intensivtierhaltung nicht mithalten können – wir haben die Politik, die diese Missstände nicht beseitigt, mehr als satt!“