Magnesiumsupplemente: Wie hoch ist eigentlich hoch dosiert?

Magnesiumpräparate gibt es von vielen verschiedenen Herstellern und in allen möglichen Dosierungen. Doch welche Menge Magnesium ist eigentlich die richtige? Eine Frage, die sich nicht pauschal beantworten lässt. Einen Richtwert gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) an: Insgesamt sollen Erwachsene täglich 300 bis 350 Milligramm des Mineralstoffs aufnehmen. Für Nahrungsergänzungsmittel empfiehlt das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) eine maximale Tagesdosis von 250 Milligramm Magnesium, da bei höheren Dosierungen eine abführende Wirkung auftreten kann.

Einige Personengruppen sollten jedoch mehr Magnesium zu sich nehmen, was durch die höhere Dosierung einzelner Präparate erreicht werden kann. Dazu zählen stillende Frauen und Jugendliche sowie Personen, die beispielsweise an einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (1) oder Diabetes mellitus leiden. So kommt eine kürzlich erschienene Übersichtsstudie zu dem Ergebnis, dass die Einnahme von magnesiumhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln sowohl bei der Behandlung als auch bei der Vorbeugung von Diabetes einen positiven Einfluss haben könnte. (2)

Darüber hinaus gibt es gemäß der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) Hinweise darauf, dass Magnesium zur Prophylaxe einer Migräne genutzt werden kann. Aufgrund der Unbedenklichkeit der Therapie sollte insbesondere bei Migräne während der Schwangerschaft als erste Maßnahme eine Prophylaxe mit 600 Milligramm Magnesium versucht werden. (3) Verschiedene Studien bestätigen zudem den Einsatz von Magnesiumpräparaten zur Besserung nächtlicher Waden- krämpfe. (4, 5)

Letztlich ist die Dosierung des Mineralstoffs – wobei auf die Einnahme qualitativ hochwertiger Supplemente geachtet werden sollte – eine Frage der Lebenssituation und muss individuell betrachtet sowie gegebenenfalls mit dem Arzt besprochen werden. Der Richtwert des BfR ist dabei kein allgemeingültiger Grenzwert, der auf keinen Fall überschritten werden darf, sondern dient lediglich zur Festlegung einer für alle erwachsenen Bevölkerungsgruppen unbedenklichen Dosis.

1) Owczarek D, Rodacki T, Domagała-Rodacka R et al.; Diet and nutritional factors in inflammatory bowel diseases. World J Gastroenterol. 2016 Jan. 21; 22(3): 895-905.

2) Veronese N, Watutantrige-Fernando S, Luchini C et al.; Effect of magnesium supplementation on glucose metabolism in people with or at risk of diabetes: a systematic review and meta-analysis of double-blind randomized controlled trials. Eur J Clin Nutr. 2016 Dec; 70(12): 1354-1359.

3) Bingel U., Evers S., Reister F. et al.; Behandlung der Migräne und idiopathischer Kopfschmerzsyndrome in der Schwangerschaft und Stillzeit. Leitlinie der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. Nervenheilkunde. Dez. 2009; 28(12): 896-906.

4) Roffe C, Sills S, Crome P, Jones P: Randomised, cross-over, placebo controlled trial of magnesium citrate in the treatment of chronic persistent leg cramps. Medical Science Monitor 2002; 8(5):CR326-330.

5) Supakatisant C and Phupong V: Oral magnesium for relief in pregnancy-induced leg cramps: a randomized controlled trial. Maternal & Child Nutrition 2015; 11(2): 139-145.

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