Tierwohllabel: Mehr Auswahl und Klarheit beim Fleischkauf

Der vzbv zeigt Marktdefizite auf und fordert daher die Einführung eines Tierwohllabels. Die Bundesregierung soll sich auch für die Einführung einer europäischen Haltungskennzeichnung stark machen. Der gesetzliche Mindeststandard für alle Nutztiere muss im Rahmen einer nationalen Nutztierstrategie angehoben werden.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) verweist anlässlich der Internationalen Grünen Woche (IGW) auf seine Forderungen für ein staatliches Tierwohllabel und einen konsequenten Weg hin zu mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung.

Ein staatliches Tierwohllabel sorgt dafür, dass Verbraucher auf einen Blick erkennen können, aus welcher Tierhaltung das Fleisch stammt, das sie kaufen. Das ist wichtig, denn 64 Prozent der Verbraucher wären laut einer repräsentativen Umfrage des vzbv bereit, mehr für Fleisch aus artgerechter Tierhaltung zu bezahlen. Dazu sollen für den konventionellen Bereich, analog zur Bio-Verordnung, zunächst Standards für besonders tiergerecht erzeugte Produkte festgelegt und staatlich kontrolliert werden.

Anforderungen an ein staatliches Tierwohllabel

Wichtig bei der Einführung eines Tierwohllabels ist es, dass das Label tatsächlich auf einen Blick verständlich ist. Außerdem fordert der vzbv eine nationale Kommunikationskampagne, um das Label bei Verbrauchern bekannt zu machen.

Der vzbv setzt sich für ein zweistufiges Label mit einer Einstiegs- und einer Premiumstufe ein. Die Qualitätsforderungen dieses Labels sollen sich an den Anforderungen des Labels des Deutschen Tierschutzbundes orientieren.

Tiergerechte Haltung für alle Tiere

„Ein nationales Tierwohllabel ist ein wichtiger erster Schritt für mehr Tierwohl. Perspektivisch muss es aber auch darum gehen, eine europäische Haltungskennzeichnung einzuführen und den gesetzlichen Standard der Tierhaltung insgesamt anzuheben“, so Klaus Müller, Vorstand des vzbv.

Eine europäische Haltungskennzeichnung wäre wichtig, damit Verbraucher jedes tierische Produkt einer bestimmten Haltungsform zuordnen können. Auf dieser Basis könnten sie sich dann für verschiedene Tierschutzleistungen und die entsprechenden Preise entscheiden. Auch Fleischprodukte, die außerhalb von Deutschland produziert werden, würden dann einheitlich gekennzeichnet und geprüft. Der vzbv fordert deshalb eine europaweite Kennzeichnung, analog zur Eierkennzeichnung.

Außerdem müssen die gesetzlichen Tierhaltungsstandards für alle Tiere angehoben werden. Der vzbv fordert das Ministerium auf, hier mit einer nationalen Nutztierstrategie einen Fahrplan vorzulegen, auf den sich Landwirte und Verbraucher verlassen können.

Quelle: vzbv

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