13. DGE-Ernährungsbericht wirft Blick in den Einkaufskorb

Beim Lebensmitteleinkauf greifen die Deutschen häufiger zu Gemüse und Beerenfrüchten, während Obst insgesamt deutlich weniger beliebt ist. Das lassen die Ergebnisse des Ernährungsberichts der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) vermuten. Die Auswertung basiert auf den Agrarstatistiken 2004 bis 2014/15, die jedes Jahr im Statistischen Jahrbuch über Ernährung, Landwirtschaft und Forsten der Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht werden. Es wurden die für den Verbrauch verfügbaren Lebensmittelmengen ermittelt.

Gemüse liegt offenbar im Trend. Der Verbrauch hat, abgesehen vom Kohlgemüse, in den Jahren 2004 bis 2014/15 zugenommen. Vor allem Tomaten (plus 400 g pro Kopf und Jahr), Möhren bzw. rote Rüben (plus 180 g) und Zwiebeln (plus 160 g) sind gefragt. Das ist ernährungsphysiologisch positiv zu bewerten, da die Verbraucher besser mit einigen Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen, Mineralstoffen und Ballaststoffen versorgt sind.

Im Gegensatz dazu ist der Verbrauch von frischem Obst um durchschnittlich 1,2 Kilogramm pro Kopf und Jahr zurückgegangen. Besonders deutlich war diese Entwicklung bei Äpfeln, Birnen, Pfirsichen und Tafeltrauben. Der Verbrauch von Schalenobst (plus 120 g) und Beerenobst (plus 100 g) hat dagegen zugenommen.

Bei Getreideerzeugnissen gab es in den vergangenen Jahren einen Wandel: Beim Hartweizen (plus 250 g pro Kopf und Jahr), bei Teigwaren (plus 150 g) und Reis (plus 190 g) ist der Verbrauch kontinuierlich gestiegen, während die Zahlen beim Roggen rückläufig sind (minus 100 g). Zudem greifen die Deutschen häufiger zu Hart-, Schnitt- und Weichkäse (plus 220 g pro Kopf und Jahr), aber seltener zu Frischkäse (minus 130 g). Diese Lebensmittel liefern viel Eiweiß, Kalzium, Jod und Vitamin B2.

In deutschen Haushalten wird nach wie vor viel Fleisch (60 kg pro Kopf und Jahr) verbraucht. Fisch ist dagegen seit dem Jahr 2010 deutlich weniger gefragt. Das liegt vermutlich an den gestiegenen Preisen, gefährdeten Beständen und ökologischen Bedenken. Allerdings versorgt gerade Seefisch den Körper mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren und Jod.

Bei Getränken waren unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten. Es wurden im Durchschnitt mehr Mineralwasser und mehr gesüßte Erfrischungsgetränke (je 1,1 l pro Kopf und Jahr), aber weniger Fruchtsaft (minus 0,9 l) konsumiert. Der Verbrauch von Kaffee ist um 1,9 Liter und von Tee um 0,3 Liter pro Kopf und Jahr gestiegen. Dazu trägt vermutlich auch der Trend zum „Coffee to go“ bei.

Allerdings ist zu bedenken, dass Produkte wie Latte macchiato und Capuccino häufig sehr energiereich sind. Auch der hohe Verbrauch von Schokoladenwaren kann sich auf der Waage niederschlagen (plus 135 g pro Kopf und Jahr). Seit dem Jahr 2000 ist hier ein Zuwachs von 25 Prozent zu verzeichnen.

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de