Die Schwarzwurzel: Renaissance einer verkannten Diva!

Wintergemüse: Sellerie, Möhren, Radieschen, Rotkohl, Schwarzwurzel
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Schwarzwurzel trifft wärmendes Möhren-Curry mit Hirse! Richtig in Szene gesetzt, ist auch der „Spargel des kleinen Mannes“ ein großer Genuss und eine riesige Bereicherung der saisonalen Küche im Winter!

Auf den ersten Blick sieht sie eher aus wie ein Stück Holz als ein Nahrungsmittel. Auch auf den zweiten Blick präsentiert sich die winterliche Delikatesse anfangs zäh und widerspenstig. Sie verfärbt sich schnell und sondert beim Schälen einen klebrigen Saft ab. Eigentlich kein Wunder! Denn auch wenn sie geschält dem Spargel zum Verwechseln ähnlich sieht, ist die Schwarzwurzel ein Korbblütler und mit dem Löwenzahn verwandt. Doch mit ein paar Gummihandschuhen und etwas Zitronenwasser ausgerüstet, lässt sich die Scorzonera hispanica (lat.) problemlos überlisten und offenbart, was in ihr steckt: Ein zartes, scheeweißes Wintergemüse mit einem würzigen, leicht nussigen Geschmack!

Die ursprünglich aus Südeuropa stammende Schwarzwurzel wurde lange Zeit als Heilmittel verwendet. Schon die Germanen und Kelten kannten sie als Medizin gegen Schlangenbisse und Herzleiden. Erst ab dem 17. Jahrhundert wurde der „Winterspargel“ als Gemüse angebaut. Geerntet wird die Schwarzwurzel von Oktober bis April, da sie dank ihrer Frost- härte auf dem Feld überwintern kann. So wurde sie auch hierzulande als lokales Wintergemüse wiederentdeckt!

Das unterstreichen auch die zwar verhaltenen, aber gestiegenen Absatzzahlen, die sich in Deutschland von 802 Tonnen (2012) auf 966 Tonnen (2016) vorgearbeitet haben. (Quelle: Agrarmarkt Informations- Gesellschaft mbH (AMI))

Zubereitungs-Tipps

Die Wurzeln erst waschen, von allen Erdresten befreien, dann mit einem Gemüseschäler schälen und sofort in Wasser mit einem Spritzer Zitrone oder Essig legen. Dabei am besten Handschuhe und eine Schürze tragen. Denn die Wurzeln sind von kleinen Kanälen mit einem milchigen Saft durchzogen, der bei Luftkontakt braun wird und zu Verfärbungen an Haut und Kleidung führen kann. Danach werden die Schwarzwurzeln in Salzwasser gekocht.

Alternativ können sie nach dem Säubern mitsamt der Schale in mit Kümmel und Essig gewürztem Wasser gekocht und nach etwa 20 – 25 min mit kaltem Wasser abgeschreckt werden. Die Schale lässt sich anschließend recht leicht und ohne Verfärbungen abziehen.

Aufbewahrungs-Tipps

Im Gemüsefach des Kühlschranks lässt sich die ungewaschene Schwarzwurzel rund zwei Wochen aufbewahren. Wird sie an einem kühlen trockenen Ort in einer Kiste mit Sand gelagert, hält sie sogar mehrere Monate.

Nährwert-Info (Quelle: DEBInet)

Die Schwarzwurzel ist ein wertvolles Wintergemüse. Sie hat einen hohen Anteil an Vitamin E und Mineralstoffen wie Kalzium und Kalium. Bei nur geringem Energiegehalt ist sie zusätzlich ein guter Ballast- stof ieferant. Außerdem ist sie leicht verdaulich und sehr eiweißreich.

Wärmendes Schwarzwurzel-Möhren-Curry mit Hirse à la Ariane Bille

Wie köstlich die Schwarzwurzel schmecken kann, zeigt uns die leidenschaftliche Köchin, Foodfotografin und Bloggerin Ariane Bille. Sie inszeniert die Schwarzwurzel mit Möhren, Sellerie und Apfel – heraus kommt ein deliziöses, veganes Wintergericht!
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Quelle: BVEO