Kartoffelerzeuger in der Pfalz ziehen durchwachsene Bilanz für 2016!

2016 wurden 80.800 Tonnen „Pfälzer Grumbeere“ als Frühkartoffeln geerntet, 22,3 Prozent weniger als 2015 – Herbe Ertragsverluste für einzelne Erzeuger in der Pfalz – Positiver Ausblick auf 2017!

Neustadt und Mutterstadt, 16. Februar 2017

Vorreiter für die Kartoffelsaison 2017. Das Auspflanzen der ersten „Pfälzer Grumbeere“ hat in dieser Woche begonnen. (Fotos: EZG „Pfälzer Grumbeere“)

Auf der gestrigen Mitgliederversammlung in Mutterstadt zog die Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ eine durchwachsene Erntebilanz für das Kartoffeljahr 2016. Trotz guter Preise wurden die Betriebsergebnisse der 303 kartoffelanbauenden Betriebe im Südwesten erheblich geschmälert.

Georg Riede, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“, sagte: „Für einzelne Betriebe stellt sich die wirtschaftliche Situation sogar sehr schlecht bis miserabel dar!“ Die Ursache für ein meist geringes Ertragsniveau war die schwierige Witterung, die sich teilweise von Ort zu Ort unterschied.

Während im ersten Halbjahr Starkregen, Hagel, Überschwemmungen und Druckwasser den Erzeugern die Erntemenge wortwörtlich „verwässerten“, trug die Trockenheit ab Mitte des Jahres ebenfalls dazu bei, dass 2016 ein besonders herausforderndes Kartoffeljahr war.

Der Saisonverlauf der „Pfälzer Frühkartoffeln“ spiegelte das schwierige Kartoffel-Anbaujahr für die 303 Erzeuger im Südwesten: Erntemenge um rund 22,3 Prozent gesunken!

Der Saisonverlauf im Frühkartoffel-Bereich steht exemplarisch für das gesamte Kartoffeljahr in der Pfalz und den angrenzenden Regionen in Rheinhessen: Bis zum traditionellen Stichtag am „10. August“ wurden mit 80.800 Tonnen – auf einer gleich großen Anbaufläche von etwa 4.100 Hektar – rund 22,3 Prozent weniger Frühkartoffeln als im Vorjahr (104.000 Tonnen) gerodet. Die Umsatzerlöse sanken weniger dramatisch. Bis zum 10. August 2016 lagen diese bei 30,35 Mio. Euro gegenüber 33,02 Mio. Euro für den Vorjahreszeitraum.

Natürlicher „Erntevorsprung der Pfalz“ konnte 2016 nur bedingt ausgespielt werden

Positiv hingegen verlief die Nachfrage im Erntezeitraum. Aufgrund günstiger Witterungsbedingungen in anderen deutschen Anbauregionen konnten die Erzeuger von „Pfälzer Grumbeere“ den standort- und klimabedingten Erntevorsprung der Pfalz nur bedingt ausspielen. Die eigentliche Frühkartoffelernte verspätete sich in der Pfalz und Rheinhessen im Vergleich zum Vorjahr um zirka 14 Tage. Auf dem Erntehöhepunkt Mitte Juli lagen die Absatzmengen dennoch bei über 3.000 Tonnen täglich. Für einen kurzen Zeitraum von drei bis vier Wochen waren frühe „Pfälzer Grumbeeren“ damit Marktführer in Deutschland. Georg Riede: „Gefühlt waren Frühkartoffeln immer knapp, was zu einer guten Preisentwicklung für die Erzeuger führte!“ Traditionell bildet die Frühkartoffelvermarktung das wichtigste wirtschaftliche Standbein für die 303 in der Erzeugergemeinschaft zusammengeschlossenen Kartoffelerzeuger.

Geringere Erntebilanz – auch für Speise- und Verarbeitungskartoffeln aus der Pfalz

Im Gegensatz zu Frühkartoffeln, die die Verbraucher zeitnah genießen, werden Speise- und Verarbeitungskartoffeln meist später verbraucht und größtenteils über die Wintermonate eingelagert. Bei Speisekartoffeln lag die Ernte mit 56.000 Tonnen etwa 15 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Bei Verarbeitungskartoffeln handelt es sich um spezielle Sorten, die unter anderem speziell für die Produktion von Chips angebaut werden. Nach einer vorläufigen Einschätzung wurde die Chipskartoffel-Erntemenge ebenfalls um 15 Prozent unterschritten.

Zuversichtlicher Ausblick auf Kampagne und 25-jährigen Markengeburtstag in 2017

Mit der Regionalmarke „Pfälzer Grumbeere“ zählt die Erzeugergemeinschaft seit 1992 zu den Vorreitern im Agrarmarkt. Im Verbund mit dem Lebensmitteleinzelhandel kommuniziert sie Verbrauchern die Frische- und Geschmacksvorteile regional erzeugter Lebensmittel. Georg Riede: „Natürlich haben wir uns einige Geburtstagsüberraschungen vorgenommen: Passend zum ,25-jährigen Markengeburtstag‘ wollen wir mit unseren ,Pfälzer Grumbeere‘ künftig die Qualitäts- und Geschmacksvorteile der Pfalz noch gezielter ausspielen.“

Weitere Informationen

Dieses und andere Pressebilder sowie weitere Informationen und Rezepte rund um das Thema „Pfälzer Grumbeere“ sind erhältlich unter: www.pfaelzer-grumbeere.de sowie bei:

Pressekontakt

Björn Wojtaszewski, Tel. 06321/491298, bw@prpluscom.de