Neue Initiative „Biodiversität in Standards der Lebensmittelbranche“

Die Bio-Branche trifft sich vom 15. bis 18.02.2017 auf der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, BIOFACH in Nürnberg. Global Nature Fund (GNF) und Bodensee-Stiftung präsentieren das neue EU-weite Vorhaben „Biodiversität in Standards für die Lebensmittelbranche“.

Logo der neuen Initiative „Biodiversität in Standards und Labels der Lebensmittelbranche“

Global Nature Fund und die Bodensee-Stiftung stellen die neue Initiative „Biodiversität in Standards und Labels der Lebensmittelbranche“ vom 15. bis 18. Februar in Halle 9 auf der BIOFACH 2017 in Nürnberg vor. Die Initiative richtet sich an Standards und Labels für die Lebensmittelbranche sowie Unternehmen mit eigenen Anforderungen an Erzeuger und Lieferanten in Europa.

Das Ziel ist, den Schutz der Biologischen Vielfalt durch die Integration von wirksamen Biodiversitäts-Kriterien in bestehenden Standards und Lieferantenanforderungen zu verbessern. Hierfür analysieren die beiden Stiftungen mit europäischen Projektpartnern über 50 Standards. Darauf basierend geben sie Empfehlungen für wirksame, nachvollziehbare und praktikable Kriterien zum Schutz von Natur und Ressourcen.

Kriterien oder die Maßnahmen dahinter sind nur dann wirksam, wenn sie auch gut umgesetzt werden. GNF und Bodensee-Stiftung bieten daher Standardorganisationen und Unternehmen Trainingsmodule zur Biodiversität für Berater und Zertifizierer sowie Produkt- und Qualitätsmanager an.

Bis Ende dieses Jahres erstellen die Experten ein sogenanntes Biodiversity Performance Tool. Dieses Instrument ermöglicht Landwirten, Beratern und Zertifizierern, die aktuelle Situation der Biodiversität und die Qualität von Biodiversitätsmaßnahmen auf dem landwirtschaftlichen Betrieb zu erfassen. Eine Monitoring-Datenbank erfasst die Ergebnisse und erlaubt Standards und Unternehmen, ihre Maßnahmen und deren Wirkung auf die Biologische Vielfalt zu bewerten.

Hintergrund

Der Verlust der Biologischen Vielfalt zählt zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Durch menschliche Einflüsse sterben gegenwärtig bis zu 1.000 Mal mehr Arten aus, als dies auf natürliche Weise der Fall wäre. Zahlreiche Ökosysteme, die uns mit lebenswichtigen Ressourcen und Dienstleistungen versorgen, sind gefährdet. Der Erhalt und die schonende Nutzung der Biologischen Vielfalt sind kein reines Umweltthema, sondern Grundvoraussetzung für menschliche Ernährung, Produktionsprozesse, Dienstleistungen und Lebensqualität. Nicht-nachhaltige Landwirtschaft ist der größte Treiber für den Verlust der Biologischen Vielfalt in Europa.

Das Projekt „Biodiversität in Standards und Labels der Lebensmittelbranche“ wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des EU LIFE Programms gefördert. Weitere Partner sind die Agentur auf!, Fundación Global Nature in Spanien, der Think Tank SOLAGRO in Frankreich und das Instituto Superior Técnico der Universität Lissabon in Portugal.

Quelle und Pressekontakt Global Nature Fund