Anteil des nachhaltig erzeugten Kakaos in den in Deutschland erzeugten Süßwaren steigt auf 45 Prozent

Nachhaltigkeit ist auch 2017 ein zentrales Thema für die deutsche Süßwarenindustrie. Ein verantwortungsvoller und schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen ist eine wichtige Säule, um die Lebensgrundlage künftiger Generationen zu erhalten. Dies gilt vor allem für den für die Branche so wichtigen Rohstoff: Kakao. Mehr Kakao soll nachhaltig erzeugt werden, nicht zuletzt, um den weltweit steigenden Bedarf auch in Zukunft decken zu können. Die Professionalisierung des Kakaoanbaus und eine damit einhergehende Verbesserung der Lebensverhältnisse von Millionen Kakaobäuerinnen und -bauern und ihren Kindern, insbesondere in Westafrika, stehen dabei im Vordergrund.

Im Jahr 2016 lag der Anteil an nachhaltig erzeugtem Kakao in den in Deutschland verkauften Süßwaren bei 45 %. Dies bedeutet eine Steigerung von 5,7 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Dies geht aus einer aktuellen Erhebung des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) bei seinen Mitgliedsunternehmen hervor. Bei der ersten Erhebung des BDSI im Jahr 2011 lag dieser Anteil bei ca. 3 %.

„Die deutsche Süßwarenindustrie engagiert sich intensiv für einen nachhaltigen Kakaoanbau und hat gerade in den Anfangsjahren sehr große Fortschritte gemacht, auf die wir stolz sind. Wir erwarten jedoch, dass die Zuwachsraten des Anteils nachhaltig erzeugten Kakaos in den in Deutschland verkauften Süßwaren in den Folgejahren weniger schnell ansteigen werden“, sagt Stephan Nießner, Vorsitzender des BDSI. „Es wird noch einige Zeit brauchen, bis wir die meisten Kleinbauern, vor allem in entlegenen, teilweise nur schwer zugänglichen Gebieten Westafrikas erreichen können.“

Die Süßwarenindustrie in Deutschland engagiert sich zudem bei dem im Sommer 2015 gestarteten Projekt PRO-PLANTEURS. Dieses ist das erste gemeinsame Projekt des vom BDSI mitgegründeten „Forum Nachhaltiger Kakao“ mit der Regierung der Republik Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) in Westafrika.

Ziel ist es, bis zum Jahr 2020 insgesamt 20.000 kakaoproduzierenden Familienbetrieben und ihren Kooperativen in den östlichen und südöstlichen Regionen des Landes eine bessere landwirtschaftliche Anbaupraxis zu vermitteln, um so die Ernteerträge und damit auch die Einkommen zu steigern. So soll die Ernährungs- und Lebenssituation der Kakaobäuerinnen und -bauern und ihrer Kinder insgesamt verbessert werden. Außerdem soll das Projekt dazu beitragen, dass der Kakaoanbau auch für junge Kakaobauern und -bäuerinnen wieder attraktiver wird und sie im Kakaoanbau ihr Auskommen finden. Erst vor kurzem überzeugte sich Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, vor Ort von dem erfolgreichen Projekt.

Zum Hintergrund: Der BDSI hatte seinen Mitgliedern im Jahr 2012 empfohlen, den Anteil nachhaltig erzeugten Kakaos in den in Deutschland verkauften Süßwaren in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen, um für die Gesamtbranche einen Anteil von 50 % im Jahre 2020 zu erreichen. Bis zum Jahr 2025 soll der Anteil 70 % betragen. Diese Zielsetzung ist sehr ambitioniert. Im Jahr 2011 lag der Anteil bei ca. 3 %, 2012 bei 7 % und 2013 bei 17,5 %. Im Jahr 2014 stieg er weiter auf 27 %, lag 2015 bei 39 % und stieg 2016 auf 45 %.

Quelle und Pressekontakt BDSI