Bundesminister Gerd Müller besucht Projekt PRO-PLANTEURS in der Côte d‘Ivoire

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller besuchte am 1. März 2017 eine Kakao-Kooperative in der Côte d’Ivoire, die über PRO-PLANTEURS beraten und gefördert wird. Vor Ort informierte er sich über das Projekt für nachhaltigen Kakaoanbau, das die Bundes­regierung, das Forum Nachhaltiger Kakao und die ivorische Regierung zu gleichen Teilen unterstützen. Gemeinsam wollen die drei Partner mit dem Projekt dazu beitragen, dass sich die Einkommen und damit auch die Lebensbedingungen von 20.000 Kakaobauern und ihren Familien verbessern.

Dies erfolgt über drei ineinandergreifende Maßnahmenpakete, die dem Minister präsentiert wurden: Die Bauernorganisationen werden professionalisiert, die Kakaobauern und -bäuerinnen erhalten Schulun­gen in nachhaltigem Kakaoanbau, und es werden zusätzliche Einkommensquellen insbesondere für die Frauen geschaffen. Der Anbau weiterer Nahrungskulturen ist auch mit Beratungen zur Verbesserung der Ernährung verbunden. Friedel Hütz-Adams, stellvertreten­der Vorsitzender, und Beate Weiskopf, Geschäftsführerin des Forum Nachhaltiger Kakao, begleiteten den Minister bei seinem Besuch vor Ort.

Gemeinsam für bessere Lebensbedingungen von 20.000 Kakaobauern und ihren Familien

„Wir als Verbraucher in Deutschland haben es in der Hand, dass die Kakaobauern von ihrer harten Arbeit leben können und dass die Kinder zur Schule gehen, anstatt auf den Feldern zu arbeiten. Mit höheren Standards und besserem Einkommen schaffen wir mit der deutschen Entwicklungspolitik Perspektiven für die Menschen vor Ort“, sagte Minister Müller bei seinem Besuch einer Kakaoplantage in der Region Adzopé-Akoupe im Südwesten des Landes. Die Parzelle gehört zur Kooperative COOPAAAKO COOPCA und ist Teil des Projektes PRO-PLANTEURS. Sie ist bereits nach den Nachhaltigkeitskriterien von UTZ zertifiziert. Gut 100 Kakaobauern und -bäuerinnen zeigten den Gästen hier die unterschiedlichen Arbeitsschritte im Kakaoanbau. Der Minister erfuhr dabei auch, dass sich die Erträge im Kakao durchaus steigern lassen.

Kakaobauer Edmond Yapi, Eigentümer der besuchten Parzelle, erntet mittlerweile über 1.000 Kilogramm Kakao pro Hektar. Sein Feld bringt damit etwa den 2,5-fachen Ertrag einer durchschnittlichen Parzelle. Auch Kinderarbeit sei bei ihm kein Thema, bekundet er. In der Côte d’Ivoire nennen die Bauern zumeist nur 2 bis 5 Hektar Land ihr Eigen. Diese zu bewirtschaften und davon mit einer Mehr-Generationen-Familie leben zu können, lässt bezahlte Hilfe durch Lohnarbeiter bei aktuell niedrigem Einkommen oft nicht zu.

Damit die Kleinbauern dem schwankenden Weltmarktpreis weniger ausgesetzt sind, setzt das Projekt PRO-PLANTEURS auf die Diversifizierung von Einkommensquellen. „Insbesondere über den Anbau, die Verarbeitung und Vermarktung von Nahrungskulturen sollen zusätzliche Einkommensquellen für Frauen geschaffen werden“, sagte Friedel Hütz-Adams. „Hierin sehen wir seitens des Forum Nachhaltiger Kakao einen wesentlichen Beitrag von PRO-PLANTEURS zur Unterstützung der Frauen und damit auch der Kinder in den Kakaobauernfamilien.“

Philomène N’Guessan, die als landwirtschaftliche Beraterin in dem Projekt mitarbeitet, sagte: „Neben Kakao sind  Kassava, Bananen, Yam und Auberginen wichtige traditionelle Produkte. Es ist von großer Bedeutung, den Anbau von Nahrungskulturen weiter zu fördern. So können wir die Ernährung unserer Familien über das ganze Jahr sichern.“