Deutscher Obst & Gemüsekongress 2017: Gemüseeinkauf wieder normalisiert?

In den ersten zwei Monaten des Jahres 2017 wurden nach AMI Analysen auf Basis des GfK Haushaltspanels gut 6 % weniger Frischgemüse eingekauft als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Die witterungsbedingten Ausfälle und Ernteverzögerungen bei vielen Gemüsearten aus dem Mittelmeerraum machten sich bei der Versorgung in Deutschland bemerkbar. Einbußen gab es vor allem beim Fruchtgemüseangebot aus Almeria.

So wurden 30 % weniger Auberginen und Zucchini, 17 % weniger Tomaten und 10 % weniger Gurken eingekauft. Aber auch der spanische Freilandanbau war betroffen, außerdem kam aus Italien weniger Ware. So ging der Broccoli Absatz im Januar/Februar um 18 % zurück, bei Eissalat waren es sogar 38 % weniger. Die Verknappung führte zu einem deutlichen Anstieg der Verbraucherpreise, insgesamt gaben die Verbraucher in den ersten beiden Monaten für Frischgemüse 13 % mehr aus als im Vorjahr.

Allerdings gab es auch im Januar/Februar noch preiswerte Alternativen, auf die die Verbraucher teilweise auch auswichen. Solche Alternativen fanden sich z.B. bei Lagermöhren aus dem Inland, die vom Wintereinbruch im Mittelmeerraum nicht beeinflusst wurden. Die Knappheit bei Eissalat ließ auch den Chinakohlabsatz nach oben schnellen, mit rund 7.500 t wurde im Januar/Februar auf Einzelhandelsebene die höchste Menge der vergangenen sechs Jahre verkauft. Auch die witterungsunabhängige Champignonerzeugung konnte die Lücken bei Fruchtgemüse, Salaten und Broccoli teilweise ausgleichen.

Der Pilzmarkt wird auf dem DOGK 2017 in Düsseldorf eingehend unter die Lupe genommen. Im Laufe des Jahres werden sich die Absatzdefizite wahrscheinlich wieder relativieren. Schon Ende März war Eissalat auf Verbraucherebene wieder billiger als im Vorjahr.

Auf dem DOGK wird der Frischespezialist der GfK, Helmut Hübsch, am 22. September die bis dahin verfügbaren Zahlen zum Einkauf der Privathaushalte präsentieren und analysieren. Dabei werden auch Megatrends im Verbraucherverhalten zur Sprache kommen.

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Beitrag von Dr. Hans-Christoph Behr

Quelle und Pressekontakt AMI