Neue Rebsorte liefert Rosinen frisch vom Stock

Kalifornien ist das Land der Rosinen – wo anders sollte man sonst auf die Idee kommen, die leckeren Trockentrauben fertiggetrocknet zu ernten? Das hätte gleich mehrere Vorteile. So machten sich Wissenschaftler des US-amerikanischen „Agricultural Research Service“ an die Arbeit. Das Ergebnis: eine neue Rebsorte, die es ermöglicht, die Trauben am Weinstock trocknen zu lassen, um sie dann quasi verzehrfertig zu ernten. Bislang werden die Trauben zunächst geerntet und dann getrocknet.

Ein weiterer Antrieb für die Wissenschaftler ist angesichts der vom Klimawandel mitverursachten permanenten Regenknappheit Kaliforniens vielleicht noch wichtiger: Die Beregnungsintensität konnte im Reifestadium der Trauben um 50 Prozent abgesenkt werden.

Beste Ergebnisse wurden mit dem sogenannten „shock treatment“ erzielt, bei dem die Reben zunächst beregnet wurden, dann für zwei Wochen die Wasserzufuhr radikal gestoppt und anschließend nur zu 50 Prozent weiter beregnet wurde. Und da aller guten Dinge drei sind, gibt die neue Rebsorte den Weinbauern auch noch die Möglichkeit, weitgehend ungelernte Erntehelfer einzusetzen, die ohne lange Einweisung auskommen können.

Der Grund ist die Tatsache, dass für den Rückschnitt der Reben nur die langen Weinranken ausgedünnt werden müssen, so dass der know-how-intensive Rückschnitt am Stock entfallen kann. Wie im Weinbau werden die Rebstöcke auch beim Anbau von Rosinen zurückgeschnitten, um Ranken übrig zu behalten, die besonders kräftige und gute Trauben in höherer Qualität produzieren.

Für die Kalifornischen Anbaugebiete bedeuten die neue Sorte und die verbesserte Technik Millionen an Einsparungspotenzial. Ob sich dies auch in den Verbraucherpreisen auf den Weltmärken auswirken wird, bleibt abzuwarten.

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Quelle: Friederike Heidenhof, www.bzfe.de