Orthorexie: Wenn gesund essen zum Zwang wird

Wir essen, um satt zu werden. Wir essen bestimmte Lebensmittel, weil wir sie gerne mögen. Doch was ist, wenn das Essen unser Leben bestimmt und allein unser Körper für das eigene Glück oder Unglück verantwortlich ist?

Bei einem sogenannten orthorektischen Ernährungsverhalten zwingen sich die Betroffenen zu gesunder Ernährung und haben Angst, durch ungesunde Ernährung krank zu werden. Orthorexie bedeutet übersetzt so viel wie „richtiger Appetit“. Wer sich orthorektisch ernährt, definiert dabei selbst, was als gesund gilt.

Während einige auf einzelne Lebensmittel verzichten (z. B. kein Haushaltszucker), streichen andere ganze Lebensmittelgruppen und essen nur noch Rohkost. Ebenso können bestimmte Zubereitungsarten oder fixe Zeitpläne (z. B. nach 18 Uhr nichts mehr essen) zur Mahlzeiteneinnahme das zwanghafte Verhalten prägen.

Als Ess-Störungen gelten bisher Magersucht (Anorexia nervosa), Bulimie (Bulimia nervosa) und Binge-Eating-Störung (Binge Eating Disorder). Diese drei klassischen Ess-Störungen sind nicht immer klar voneinander abzugrenzen. Zum Teil existieren auch Mischformen. Ob es sich beim orthorektischen Ernährungsverhalten um eine weitere Ess-Störung handelt, wird derzeit noch diskutiert. Ausführliche Informationen zur Orthorexie mit einem Selbsttest gibt es auf der Internetseite von IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung.

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Quelle: BZFE www.bzfe.de