Rindfleisch aus Brasilien muss strenger kontrolliert werden

Rückverfolgbarkeit und gleiche Standards auch für Drittlandsimporte wichtig.

Der jüngst bekannt gewordene brasilianische Rindfleisch-Skandal zeigt nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbands (DBV) auf drastische Weise, dass Marktzugang und offene Märkte an die Einhaltung gleicher Standards für Lebensmittelsicherheit und Erzeugungsbedingungen gebunden sein müssen. Deutliche Beschränkungen und zusätzliche Kontrollen für brasilianische Fleischimporte hält der DBV daher für konsequent und geboten. Der Entzug der Importzulassung für die in den Skandal verwickelten Firmen sei eine richtige, aber auf Sicht nicht ausreichende Maßnahme.

Der gesamte brasilianische Fleischimport sei auf den Prüfstand zu stellen. Die deutschen und europäischen Rinderhalter tragen mit hohem Aufwand zu einem System der Rückverfolgbarkeit von der Geburt bis zur Schlachtung bei, stellt der DBV fest. Ein solches System müsse auch für die Importe aus Drittländern etabliert und zuverlässig betrieben werden, um betrügerischen Absichten entgegenzuwirken. In den laufenden Handelsgesprächen der EU mit den Mercosur-Staaten sollte dies zum Thema gemacht werden, erklärt der DBV.

In Brasilien war nach Feststellungen der EU-Kommission über Jahre hinweg in großem Ausmaß verdorbenes Fleisch in Umlauf gebracht worden. Abgelaufenes Fleisch soll mit Hilfe von Chemikalien behandelt und neu verpackt worden sein. Im Jahr 2016 wurden aus Brasilien etwa 20.000 Tonnen Rindfleisch und 35.000 Tonnen Geflügelfleisch nach Deutschland eingeführt. Für die gesamte EU lagen die Importe 2015 bei 119.000 Tonnen Rindfleisch und 228.000 Tonnen Geflügelfleisch.

Quelle und Pressekontakt DBV