Veganfreundlichste Supermärkte 2017: Famila Nordost und Aldi Süd sind Spitze

Reihenfolge der Bewertung von Supermärkten und Discountern zur Veganfreundlichkeit.

Bereits zum zweiten Mal hat die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt Lebensmitteleinzelhändler nach ihrer Veganfreundlichkeit bewertet. Die Unternehmen mussten sich etwa bei der Größe und der Kennzeichnung ihres veganen Angebots gegeneinander behaupten. Unterstützt wird das Ranking vom VEBU (Vegetarierbund Deutschland). Auf Platz eins unter den Vollsortimentern landet Famila Nordost. Damit verdrängt Famila Nordost den bisherigen Spitzenreiter Tegut. Bei den Discountern führt jetzt Aldi Süd das Ranking an. Norma rutscht vom ersten auf den dritten Platz.

Die Albert Schweitzer Stiftung hat für das Ranking zur Veganfreundlichkeit von Supermärkten und Discountern große deutsche Einzelhandelsunternehmen mittels Fragebögen zu »Breite und Tiefe des Vegan-Sortiments«, »Kennzeichnung veganer Produkte«, »Anteil veganer Produkte am Gesamtsortiment« sowie »Kommunikation zum Thema vegan« befragt.

»Unsere Bewertung ist ein Ansporn für die Unternehmen und hilft den Käufern bei der Orientierung«, sagt Mahi Klosterhalfen, geschäftsführender Vorstand der Stiftung. »Erfreulicherweise sind viele Märkte im Vegan-Bereich schon gut aufgestellt, aber bei einigen besteht Nachholbedarf.«

Im Vergleich zum ersten Supermarkt-Ranking der Stiftung von 2015 ist ein deutlicher Ausbau des veganen Sortiments zu beobachten. Das Thema wird häufig auch viel stärker kommuniziert als zuvor. »Die Entwicklung spiegelt die gestiegene Nachfrage nach veganen Lebensmitteln wider«, erklärt Sebastian Joy, VEBU-Geschäftsführung. Sowohl die Anzahl an veganen Markenprodukten als auch an Eigenmarken ist seit 2015 deutlich gestiegen. Zudem hat die verbraucherfreundliche Kennzeichnung veganer Produkte wie etwa mit dem V-Label weiter zugenommen.

Ergebnisse der Vollsortimenter

Platz 1: Famila Nordost
Das Unternehmen ist erstmals im Ranking vertreten und überzeugt mit dem größten veganen Sortiment, der Eigenmarke »vegan leben« sowie seiner Kommunikation, etwa über Handzettel, Verkostungen und Plakate.

Platz 2: Tegut
Beim Vegan-Anteil am Gesamtsortiment bleibt Tegut zwar Spitzenreiter. Allerdings schwankt das vegane Angebot relativ stark in den verschiedenen Märkten. Kennzeichnung und Kommunikation sind gut. Lobenswert ist insbesondere der Online-Auftritt mit fast 300 veganen Rezepten.

Platz 3: Globus
Globus ist zum ersten Mal dabei. Sein veganes Angebot ist solide, die Kennzeichnung hervorragend. Keine Pluspunkte gibt es beim Anteil am Gesamtsortiment und der Kommunikation.

Platz 4: Real und Kaufland
Beide teilen sich den vierten Platz. Kaufland rückt gegenüber 2015 um einen Platz nach oben, unter anderem wegen der neuen Eigenmarke »K-take it veggie«. Das vegane Sortiment ist bei Real etwas größer, aber Kaufland kommuniziert es besser.

Nicht teilgenommen haben Rewe und Edeka. Aufgrund der Eigenregie vieler Märkte schwankt das Vegan-Sortiment stark, was eine Teilnahme schwierig macht.

Ergebnisse der Discounter

Platz 1: Aldi Süd
In diesem Jahr überzeugt Aldi Süd mit einer breiten Produktpalette wie etwa der Eigenmarke »Vegetarisch Lecker!« und einem vergleichsweise hohen Anteil am Gesamtsortiment. Kennzeichnung und Kommunikation rund ums Thema liegen im Mittelfeld.

Platz 2: Netto Marken-Discount
Das Unternehmen hat ein noch etwas größeres Vegan-Sortiment als Aldi Süd. Dazu trägt auch die Kooperation mit dem Unternehmen Veganz bei. Jedoch erreicht Netto beim Anteil am Gesamtsortiment nur den vorletzten Platz. In der Gesamtwertung kann es seinen Platz von 2015 behaupten.

Platz 3: Norma und Aldi Nord
Lag Norma 2015 noch an der Spitze, reicht es diesmal wegen des kleinen Gesamtsortiments und des dadurch begrenzten veganen Angebots nur für den dritten Platz. Die Größe des veganen Angebots wurde diesmal stärker gewichtet. In den Kategorien Kennzeichnung, Anteil am Gesamtsortiment und Kommunikation führt Norma noch immer. Aldi Nord hat sich mit seinem gewachsenen Angebot auch dank der Eigenmarke »Mein Veggie Tag« vom letzten Platz nach vorne gearbeitet. Nachholbedarf besteht bei der Kommunikation.

Platz 5: Lidl
Sowohl das vegane Sortiment als auch dessen Kennzeichnung und die Kommunikation sind bei Lidl noch stark ausbaufähig.

Nicht am Ranking teilgenommen hat dieses Mal Penny Markt.

Albert Schweitzers Ethik der »Ehrfurcht vor dem Leben« schloss Tiere mit ein. Er engagierte sich daher stets für den Tierschutz und lebte in seinen späteren Jahren vegetarisch. In seinem Gedenken setzt sich die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt seit dem Jahr 2000 gegen die Massentierhaltung und für die Verbreitung der veganen Lebensweise ein. Mehr erfahren Sie auf albert-schweitzer-stiftung.de sowie über @SchweitzerTiere auf Twitter.

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Quelle: Albert Schweitzer Stiftung