Bio- oder konventionelle Milch? Neues Analyseverfahren gibt Aufschluss

Milchprodukte
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Lebensmittelchemiker der Technischen Universität Dresden haben ein neues Analyseverfahren entwickelt, um Bio-Milch von konventionell erzeugter Milch unterscheiden zu können. Dazu untersuchten sie 32 Vollmilchproben aus konventioneller und ökologischer Erzeugung. Die Produkte wurden in lokalen Geschäften eingekauft und umfassten 12 pasteurisierte, 13 ESL- (extended shelf life = „länger haltbar“), 4 ultrahocherhitzte Milch- und 3 Rohmilch-Erzeugnisse.

Hinter dem neuen Verfahren steckt ein einfaches Prinzip: Die Ernährung der Kuh beeinflusst die Zusammensetzung der Milch. Wenn die Tiere konventionell gefüttert werden, erhalten sie in der Regel auch Kraftfutter. Nur so können die erwünschten Milchmengen erreicht werden. Kraftfutter wird mehr oder weniger stark erhitzt. Dabei reagiert der Zucker mit Aminosäuren und neue Verbindungen – sogenannte Glykierungsprodukte – entstehen, die in der Milch nachweisbar sind. Diese Reaktion wird nach dem Chemiker Louis Camille Maillard auch Maillard-Reaktion genannt.

Eine Auswertung von Futterproben hat gezeigt, dass die Hauptquellen für diese Substanzen Raps und Zuckerrübe waren. In ökologisch wirtschaftenden Betrieben wird dagegen überwiegend Gras und Silage verfüttert. Die eingesetzten Futtermittel werden nicht erhitzt und enthalten entsprechend weniger Glykierungsprodukte.

Für das Nachweisverfahren haben die Dresdner Wissenschaftler ein Patent angemeldet. Um die Beobachtungen zu bestätigen, werden weitere Daten gesammelt.

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Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de