Erleichterung für Nussallergiker: Andere Nussarten oft unproblematisch

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Wenn Menschen eine Allergie auf Erdnüsse, Hasel- oder Walnüsse haben, wird häufig zu einem generellen Verzicht auf Nüsse geraten. Das ist aber in vielen Fällen nicht notwendig, so die Ergebnisse einer US-amerikanischen Studie.

Wenn der Patient bisher nicht eindeutig auf ein Lebensmittel reagiert hat, ist der orale Provokationstest die sicherste Methode zum Nachweis einer Allergie. Dabei werden unter klinischen Bedingungen kleinste und in bestimmten Zeitabständen gesteigerte Mengen des allergenen Lebensmittels gegeben.

Dieser Test darf nur unter Aufsicht eines Mediziners durchgeführt werden, der den Patienten anschließend für einige Stunden beobachtet. Je nach Reaktion des Körpers kann er eingreifen und entscheiden, wann der Test beendet wird. Häufig wird aber nur ein Prick-Test durchgeführt, bei dem standardisierte Allergenlösungen auf die Haut aufgebracht werden. Diese Methode ist allerdings für eine Diagnose nicht zuverlässig genug.

Eine weitere Möglichkeit, um eine Allergie zu testen, ist der IgE-Test. Es wird Blut abgenommen, um die Menge des Immunglobulins E (IgE) zu messen. Diese Antikörper werden bei entsprechender Veranlagung als Reaktion auf Kontakt zu Allergenen gebildet.

Die Wissenschaftler werteten die oralen Provokationstests von 109 Patienten aus, bei denen nach der Diagnose einer Baumnussallergie (Mandeln, Pekannüsse, etc.) Hauttests oder IgE auch für andere Nussarten positiv ausgefallen waren. Sie hatten aber bisher nicht auf das Lebensmittel reagiert.

In mehr als jedem zweiten Fall ließ sich der Verdacht auf eine zusätzliche Nussallergie nicht bestätigen. Auch 44 Patienten mit einer Erdnussallergie und positivem Haut- und IgE-Test auf andere Nussarten bestanden den oralen Provokationstest zu 96 Prozent. Demnach litten auch diese Patienten nicht unter einer Zweitallergie, und der Verzicht auf andere Nussarten erübrigte sich, schreiben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Annals of Allergy, Asthma & Immunology“.

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de