Im Fokus: Beta-Glucane – Aufbau und Vorkommen (Teil 1)

Getreideprodukte und Getreideerzeugnisse stellen nicht nur eine wichtige Nahrungsgrundlage dar, sondern spielen auch in der Prävention und Therapie ernährungsmitbedingter Erkrankungen eine große Rolle.

Insbesondere der lösliche Ballaststoff Beta-Glucan nimmt aufgrund der vielfältigen gesundheitlichen Wirkungen in der Ernährungstherapie eine Sonderstellung ein.

Da Beta-Glucane ein sehr komplexes Thema darstellen, möchten wir Ihnen diese in zwei Teilen vorstellen. Teil 1 befasst sich mit dem Aufbau und dem Vorkommen der Beta-Glucane. Im nachfolgenden Teil 2 beleuchten wir die gesundheitlichen Wirkungen und gehen auf die daraus resultierende Relevanz für die ernährungstherapeutische Praxis ein.

Was sind Beta-Glucane und in welchen Lebensmitteln kommen diese vor?

Beta-Glucane bestehen aus mehreren D-Glucose-Molekülen, die durch chemische Bindungen miteinander verknüpft sind. Die Enzyme im menschlichen Körper können diese nicht spalten, weshalb Beta-Glucane unverdaulich sind und zu den Ballaststoffen zählen. Beta-Glucane kommen als natürlicher Zellwandbestandteil in verschiedenen Getreidesorten sowie Bakterien, Pilzen, Algen und Hefen vor. Aufgrund unterschiedlicher chemischer Strukturen unterscheiden sich diese jedoch hinsichtlich ihrer physiologischen Wirkungsweise und Lösungseigenschaften.

Die bedeutendsten Beta-Glucan-Quellen für die menschliche Ernährung sind die Getreidesorten Hafer und Gerste – und in geringerem Umfang auch Roggen sowie Weizen. Der Beta-Glucangehalt im Hafer ist mit durchschnittlich 4,5 Prozent in der Korntrockenmasse deutlich höher als in den klassischen Brotgetreidesorten Weizen (0,8 Prozent) und Roggen (2,3 Prozent).

Gleiches gilt für Gerste – hier liegt der Gehalt an Beta-Glucan bei etwa 4,8 Prozent. Während der lösliche Ballaststoff im Haferkorn hauptsächlich in der äußeren Schicht des Mehlkörpers sowie in den Kornrandschichten vorkommt, ist dieser im Gerstenkorn im Korninneren konzentriert. Die in Hefen vorkommenden Beta-Glucane sind unlöslich und werden für die Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln oder als Lebensmittelzusatz verwendet.

Welchen gesundheitlichen Nutzen haben Beta-Glucane?

Seit mehreren Jahrzehnten gibt es unzählige wissenschaftliche Untersuchungen über Beta-Glucane. Studien belegen, dass diese den Blutzucker regulieren bzw. normalisieren, das Sättigungsgefühl verbessern, die Darmgesundheit positiv beeinflussen, das Immunsystem aktivieren und den Cholesterinspiegel im Blut senken.

Mehr über die wissenschaftlichen Hintergründe der gesundheitlichen Wirkungen der Beta-Glucane und deren Relevanz für die ernährungstherapeutische Praxis erfahren Sie in Teil 2.

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Quelle: FET