Magengrummeln zu Ostern: So schlägt das Essen nicht auf den Magen

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Ein ausgiebiges Frühstück, zwischendurch etwas Süßes naschen, gefolgt von einem Mehr-Gänge-Menü und dann noch Kaffee und Kuchen – Ostern bedeutet Schwerstarbeit für den Magen und endet oft mit dem Griff in die Hausapotheke. Doch der lässt sich vermeiden.

Für viele Menschen ist Ostern nicht nur das wichtigste christliche Fest, sondern auch eine schöne Gelegenheit, im Kreise von Familie und Freunden zu feiern und zu schlemmen. Wer es allerdings beim Lammbraten und den Süßigkeiten übertreibt, dem kann der Osterschmaus mächtig auf den Magen schlagen. Besonders gefährdet sind diejenigen, die in den vergangenen Wochen gefastet haben. „Das ist ähnlich wie beim Sport. Wer über Wochen pausiert hat, sollte sein Pensum nicht gleich von null auf hundert hochschrauben“, sagt Heidi Günther, Apothekerin bei der BARMER.

Mit einigen kleinen Tricks aber kann man Ostern aber durchaus bekömmlich feiern. So bietet es sich beispielsweise beim Festtagsbraten an, diesen nicht in Butter, sondern in Öl oder Margarine anzubraten. Weiter kann man verdauungsanregende Kräuter wie Rosmarin oder Kümmel hinzufügen. „Bei leichtem Grummeln kann ein Fenchel-Kümmel-Tee nach dem Essen den Magen rasch wieder einrenken“, empfiehlt Günther. Auch ein Spaziergang an der frischen Luft trage dazu bei, einen gut gefüllten Magen wieder flott zu bekommen.

Vorsicht vor Magensäureblockern

Diese Tipps sollten Betroffene immer zuerst ausprobieren, bevor sie zu Magensäureblockern greifen, um die Verdauung wieder einzurenken. „Magensäureblocker sind hochwirksame Arzneimittel und bei zu hoher Dosierung nicht ungefährlich. Wer sie unbedenklich konsumiert, riskiert gesundheitliche Probleme, wo eigentlich Hilfe kommen soll”, so Günther. Deshalb solle man auf sie wirklich nur dann zurückgreifen, wenn es nicht anders geht.

Die sogenannten Protonenpumpenhemmer (PPI) kommen normalerweise zum Einsatz, wenn die Betroffenen unter Sodbrennen leiden, eine entzündete Magenschleimhaut oder gar Geschwüre haben. Sie reduzieren die Magensäure und sollen so dem Magen helfen, sich wieder zu regenerieren. Im Jahr 2015 haben bundesweit etwa 13,4 Millionen Patientinnen und Patienten Magensäureblocker verordnet bekommen. Tatsächlich aber dürften noch viel mehr Menschen PPI nehmen, da sie auch ohne Rezept erhältlich sind. Dies ist nicht ungefährlich. Denn verschiedene Studien deuten auf gesundheitliche Risiken von Protonenpumpenhemmern hin.

Diskutiert wird, ob PPI bei einer dauerhaften Einnahme zum Beispiel das Osteoporose-Risiko erhöhen können, weil der Körper Kalzium nicht mehr ohne Weiteres aus der Nahrung aufnehmen kann. Studien zeigen auch eine mögliche höhere Rate an Nierenerkrankungen und Magnesiummangel unter der Einnahme von Magensäureblockern. „Natürlich dürfte der einmalige Einsatz von Protonenpumpenhemmer kaum schwerwiegende Nebenwirkungen auslösen. Aber wie heißt es so schön, wehret den Anfängen. Oftmals geht es auch ohne PPI, selbst nach dem Osterbraten“, sagt Günther.

Quelle: BARMER