Vegane Lebensmittel liegen derzeit im Trend – als vegan ausgelobte Produkte finden sich vielfach in deutschen Supermarktregalen. Vegane Lebensmittel enthalten keine tierischen Bestandteile. Sie stammen oft aus ökologischem Anbau.
Vegane Ernährung zeichnet sich durch eine rein pflanzliche Ernährung und den Verzicht auf alle tierischen Lebensmittel einschließlich Honig aus. Gemieden werden auch Lebensmittel, die mittels tierischer Zusatzstoffe und Verarbeitungshilfsstoffe hergestellt wurden (z. B. Gelatine oder Fischblase zur Schönung von Wein, Schellack aus Schildläusen als Überzugsmittel von Dragees). Oftmals geht die vegane Lebensweise mit einem generellen Verzicht auf tierische Produkte wie Leder, Daunen und Wolle einher [1,2].
Vegetarische Ernährungsformen
Es gibt verschiedene vegetarische Ernährungsformen, die sich durch den Verzicht auf tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte kennzeichnen. Pesco-Vegetarier beispielsweise verzichten auf Fleisch und daraus gewonnene Produkte, essen jedoch Fisch. Ovo-Lacto-Vegetarier verzichten zusätzlich auf Fisch und andere Meerestiere. Lacto-Vegetarier meiden zusätzlich Eier. Ovo-Vegetarier verzehren hingegen Eier, verzichten aber auf Fleisch und Fisch sowie auf Milch und Milchprodukte [1].
Veganer verzichten vollständig auf tierische Lebensmittel einschließlich Honig. Strengere Ernährungsformen sind die Rohkost und Fruganismus (auch Frutarismus). Bei der Rohkost-Ernährung werden die vegetarischen Lebensmittel unverarbeitet im rohen Zustand verzehrt. Frutarier essen nur pflanzliche Lebensmittel, bei denen die Pflanze nicht beschädigt oder zerstört wird. Sie ernähren sich von Früchten, Nüssen und Samen [3].
Vegane Ernährung
Während die Ernährung in Entwicklungsländern aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit von Lebensmitteln meist traditionell pflanzlich ist, erfolgt die Entscheidung zur veganen Ernährung in westlichen Ländern in der Regel bewusst und freiwillig. So wird die vegane Ernährung als Teil eines westlichen Lebensstils beschrieben. Ernährungsstudien haben ergeben, dass der „typische“ Vegetarier weiblich, jung, gebildet, vermögend ist und in Städten lebt und „einen gesunden Lebensstil pflegt“ [1].
Die Anzahl der Menschen, die sich in Deutschland vegan ernähren, ist nicht genau bekannt. Der Anteil beläuft sich schätzungsweise auf 0,1 % bis 1 % der Bevölkerung. Als Hauptgründe für vegane Ernährung werden ethische Gründe („Tierleid vermeiden“), ökologische Gründe und Aspekte der Nachhaltigkeit genannt. Durch ein gesteigertes Wohlbefinden wird vielfach auch ein gesundheitlicher Nutzen gesehen [1,2].
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) kommt in ihrer Position zu veganer Ernährung zu dem Ergebnis, dass bei einer rein pflanzlichen Ernährung eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen wie z. B. Vitamin B 12, essentiellen Aminosäuren, Calcium, Eisen, Jod nicht oder nur schwer möglich ist [1]. In Schwangerschaft und Stillzeit sowie im gesamten Kindesalter stuft die DGE eine rein pflanzliche Ernährung als ungeeignet ein, um eine adäquate Nährstoffversorgung und die Gesundheit des Kindes sicherzustellen [4].
Quelle: CVUA Stuttgart