Frischer Kerbel: Anisaroma für die Frühlingsküche

Kerbel
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In der Frühlingsküche darf Kerbel nicht fehlen. Die „französische Petersilie“ ist ein feiner Begleiter zu Spargel und Kartoffeln. Die zarten Blätter verleihen aber auch Fisch, Geflügel und Salaten eine interessante Note. Für eine leckere Kerbelsuppe werden Kartoffeln und Zwiebeln klein geschnitten, gegart, püriert und mit Milch und fein gehacktem Kerbel kurz aufgekocht. Vor allem die Franzosen schätzen das dezente Anisaroma, das auch in der Kräutermischung „Fine Herbes“ vertreten ist.

Interessanterweise unterstreicht Kerbel das Aroma anderer Kräuter wie Borretsch, Dill und Petersilie. Wer mit dem Frühlingskraut kocht, versorgt den Körper mit wertvollen Inhaltsstoffen wie ätherische Öle, Vitamin A und C, Eisen, Magnesium und Kalzium. Im Mittelalter stand die Pflanze in vielen Klostergärten, da sie das Blut reinigt, den Appetit fördert sowie Kreislauf und Nierentätigkeit anregt.

Kerbel (/Anthriscus cerefolium/) gehört zur Pflanzenfamilie der Doldenblütler und ist eng mit Dill und Petersilie verwandt. Auf den ersten Blick kann er leicht mit junger, glatter Petersilie verwechselt werden. Allerdings ist Kerbel viel zierlicher und wächst nur einjährig. Seine Heimat liegt vermutlich in Südeuropa oder dem Kaukasusgebiet. Heute ist der Kerbel weltweit verbreitet und in seiner Wildform „Gewöhnlicher Wiesenkerbel“ im Sommer auf Wiesen und an Wegrändern zu finden.

Frische Kerbelblätter duften fein-süßlich und haben einen kräftig-würzigen Geschmack. Kurz vor der Blüte ist das Aroma besonders intensiv. Am besten werden die Blätter und zarten Stängel möglichst frisch verwendet. Das gehackte Grün wird nicht mitgegart, sondern erst kurz vor dem Servieren zugegeben oder einfach über das fertige Gericht gestreut. Auf diese Weise bleibt das Aroma gut erhalten.

Kerbel ist im Topf oder im Bund erhältlich. Bei getrockneter und gerebelter Ware muss man beim Aroma Abstriche machen. Kerbel lässt sich aber auch einfach auf der Fensterbank oder im eigenen Kräutergarten ziehen. Bei regelmäßigem Schnitt wachsen immer wieder neue Blätter nach, und die Ernte lässt sich bis in den Sommer verlängern.

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de