Gesund und glutenfrei durch die Schwangerschaft

Stuttgart, 23.05.2017 – Wer von Zöliakie betroffen ist, muss das Klebereiweiß Gluten dauerhaft meiden, um vielfältigen Beschwerden wie z.B. Durchfall, Müdigkeit und Kopfschmerzen zu entgehen. Gluten ist in Getreide wie Weizen, Gerste, Roggen und Dinkel enthalten und somit nicht nur in herkömmlichen Teig- und Backwaren zu finden, sondern versteckt sich auch in vielen Fertiggerichten.

Werdende Mütter, die von Zöliakie betroffen sind, sollten besonders auf eine strikt glutenfreie Ernährung achten: Wiederholte Diätfehler können die Dünndarmschleimhaut erneut schädigen und zu einem für Mutter und Kind schädlichen Nährstoffmangel führen. Bei einer ausgewogenen Ernährung stellt eine Glutenunverträglichkeit jedoch kein Hindernis für eine unkompliziert verlaufende Schwangerschaft dar – wie die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.V. (DZG) betont.

Kein Alkohol, kein Rohmilchkäse und Koffein nur in Maßen – werdende Mütter müssen oft ihre Ernährungsgewohnheiten umstellen. Frauen, die von Zöliakie betroffen sind, müssen bereits vor einer Schwangerschaft glutenhaltige Lebensmittel meiden. Das Klebereiweiß Gluten verursacht bei ihnen eine Entzündung der Dünndarmschleimhaut. Viele Zöliakiebetroffene sind besorgt, dass eine glutenfreie Ernährung während der Schwangerschaft ihrem ungeborenen Kind schaden könnte.

Doch ganz im Gegenteil: „Während der Schwangerschaft ist es für Zöliakiebetroffene mehr denn je wichtig, strikt glutenfrei zu essen“, betont  Bianca Maurer, Ernährungsmanagerin Diätetik bei der DZG. „Nur so kann ihr Dünndarm gesund bleiben und alle für die Entwicklung des ungeborenen Kindes wichtigen Nährstoffe aufnehmen. Für gesunde Schwangere bringt eine glutenfreie Ernährung jedoch keine Vorteile.“ Um sich selbst und das Kind mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen, sollen werdende Mütter auf eine ausgewogene Ernährung achten. Besonders Jod, Folsäure und Eisen müssen ausreichend aufgenommen werden, um den Mehrbedarf in der Schwangerschaft zu decken.

Tipps für eine glutenfreie Ernährung in der Schwangerschaft:

  • Jodiertes Speisesalz verwenden und jodreiche Lebensmittel wie Seefisch (z.B. Lachs oder Makrele) häufig auf den Speiseplan setzen.
  • Eisenreiche Lebensmittel wie rotes Fleisch, Hirse und Hülsenfrüchte sind glutenfrei und sorgen in Kombination mit Vitamin-C-reichem Gemüse oder Obst, wie Paprika, Brokkoli oder Zitrusfrüchten für eine gute Nährstoffversorgung.
  • Allein über Lebensmittel ist die Deckung des Mehrbedarfs an Jod und Folsäure kaum möglich, deshalb sollten in Absprache mit dem Arzt bereits vor der Schwangerschaft hierfür zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Auch die Eisenversorgung ist zu kontrollieren.
  • Bei einer glutenfreien Ernährung werden oft zu wenige Ballaststoffe verzehrt. Dies kann typische Schwangerschaftsbeschwerden wie Sodbrennen und Verstopfung verstärken. Glutenfreie Ballaststoffe findet man z.B. in Reiskleie, Flohsamenschalen, Rübenballaststoff, Leinsamen oder Inulin, welche glutenfreien Mehlen und Backmischungen zugegeben werden können.
  • Auch Gemüse und Obst sowie glutenfreie Vollkornmehle enthalten neben wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen ebenfalls reichlich Ballaststoffe und sollten häufig auf dem Speiseplan stehen.

Die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.V. (DZG) ist eine Solidargemeinschaft für Zöliakiebetroffene mit Hauptsitz in Stuttgart. 1974 gegründet, zählt der Verein inzwischen rund 42.000 Mitglieder. Ziel der Organisation ist es, Betroffenen das Leben mit Zöliakie zu erleichtern und das öffentliche Bewusstsein für Zöliakie zu stärken.

Weitere Informationen zum Thema Zöliakie gibt es bei der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft e.V. (DZG) unter www.dzg-online.de.

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DZG – Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.V.
Bianca Maurer, Öffentlichkeitsarbeit/Pressesprecherin
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E-Mail: bianca.maurer@dzg-online.de
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