Was ist eigentlich Heilwasser?

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Ein Mineralwasser, das Karies, Osteoporose und Mineralstoffmangel vorbeugen kann? So etwas gibt es wirklich. Die Rede ist vom sogenannten Heilwasser und es zählt zu den ältesten Naturheilmitteln, die der Mensch kennt. Seine heilende, lindernde und vorbeugende Wirkung verdankt es der besonderen Zusammensetzung der enthaltenen Mineralstoffe und Spurenelemente. Neben den bereits erwähnten Anwendungsgebieten, wird es auch bei Übersäuerung, Sodbrennen, Harnsteinen und Harnwegsinfekten sowie träger Verdauung eingesetzt.

Angewendet wird es sowohl innerlich für Trinkkuren als auch äußerlich für medizinische Bäder. Heilwasser ist übrigens ein geschützter Begriff. Nur natürliche Wässer aus dem tieferen Untergrund dürfen so bezeichnet werden, deren Mineralstoffe eine bestimmte und konstante Zusammensetzung vorweisen. „Nach dem Arzneimittelgesetz (AMG) gilt natürliches Heilwasser sogar als Medikament. Daher sind die verschiedenen Wässer einer besonders strengen Qualitätssicherung unterworfen.

Regelmäßig führen wir als unabhängiges Labor Analysen durch und testen die Wässer auf Inhaltsstoffe und Sicherheit“, sagt Sebastian Rau, Mineralwasser-Experte bei SGS Institut Fresenius. Die Inhaltsstoffe der deutschen Heilwässer sind heute vollständig analysiert. Bei abgefülltem Heilwasser lohnt sich ein Blick auf das Etikett. Denn hier findet man umfangreiche Informationen, angefangen von der Zusammensetzung des Wassers bis hin zu den zugelassenen Anwendungsgebieten. Aber auch Neben- und Wechselwirkungen sind möglich und müssen daher entsprechend deklariert werden. Weiterhin müssen Gegenanzeigen angezeigt werden, also Fälle, in denen das Wasser nicht oder nur unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden darf.

Und woher stammt das Heilwasser? „Genauso wie Mineralwasser stammt es aus geschützten, oftmals mehrere hundert Meter unter der Oberfläche liegenden Wasserquellen“, weiß der Geologe Sebastian Rau von SGS Institut Fresenius. „Eingesickertes Regenwasser bahnt sich über Jahrzehnte bis Jahrtausende seinen Weg durch das Gestein. Dabei wird es gefiltert und nimmt entsprechende Mineralstoffe auf. Naturgemäß besitzt jedes Wasser eine ganz einzigartige Zusammensetzung.“ Besonders die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern haben ausgeprägte Heilwasserlandschaften. Es gibt aber auch Heilbrunnen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Hessen.

Quelle: SGS Institut Fresenius