Wissenschaftler der EFSA haben einen Weg gefunden, um die Verbraucherexposition gegenüber Enzymen, die bei der Lebensmittelproduktion eingesetzt werden, genauer abzuschätzen und ihre nach EU-Recht geforderte Sicherheitsbewertung zu verbessern.
Beitrag von Interessengruppen
Prof. Karl-Heinz Engel, Vorsitzender der Arbeitsgruppe für Lebensmittelenzyme und Mitglied des CEF-Gremiums, erklärte: „Die Sachverständigen der Arbeitsgruppe entschieden, welche technischen Eingabedaten zu verwenden sind. Während der Entwicklung des Tools steuerten die Interessengruppen nützliche Erkenntnisse und zusätzliche Daten bei.“
„Durch die Harmonisierung der Daten über Lebensmittelenzym-Einsatzmengen und den Lebensmittelverzehr können wir die Exposition der Verbraucher gegenüber diesen Stoffen wesentlich genauer abschätzen als zuvor.“
Die gleiche Methode wird für alle verbleibenden Lebensmittelenzyme angewendet werden, für die eine Bewertung durch die EFSA vorgesehen ist.
Was sind Lebensmittelenzyme?
Enzyme sind Proteinmoleküle, die chemische Reaktionen katalysieren. Bei der Herstellung von Lebensmitteln wie Brot und Bier gelangen sie schon seit Jahrhunderten zum Einsatz.
Herkömmlicherweise werden Enzyme als ungiftig und unbedenklich für die Verbrauchersicherheit betrachtet, da sie von lebenden Organismen natürlicherweise produziert werden und in Zutaten vorkommen, die bei der Lebensmittelherstellung Verwendung finden. Heutige Lebensmittel werden allerdings auch mit industriell erzeugten Lebensmittelenzymen hergestellt. Diese Enzyme werden aus pflanzlichen und tierischen Geweben extrahiert oder durch die Fermentation von Mikroorganismen gewonnen.
Hintergrund
Industriell erzeugte Lebensmittelenzyme sind gemäß Verordnung (EG) Nr. 1332/2008 einer wissenschaftlichen Bewertung zu unterziehen, um sicherzustellen, dass sie für die Verwendung bei der Lebensmittelproduktion sicher sind. Die EFSA hat von der Europäischen Kommission über 300 Anträge auf Sicherheitsbewertung von Lebensmittelenzymen erhalten.
Im September 2016 veröffentlichte das CEF-Gremium eine neue Methode zur Abschätzung der ernährungsbedingten Exposition gegenüber Lebensmittelenzymen, ausgehend von tatsächlichen Verzehrdaten, die von einzelnen europäischen Bürgern erhoben wurden.
- Scientific opinion on Safety evaluation of the food enzyme β‑amylase obtained from barley (Hordeum vulgare)
- Scientific opinion on Safety evaluation of the food enzyme β-amylase obtained from wheat (Triticum spp.)
- Scientific opinion on Safety evaluation of the food enzyme β-amylase obtained from soybean (Glycine max) whey
- Scientific opinion on Safety evaluation of the food enzyme endo-1,4-β-xylanase obtained from genetically modified Aspergillus niger strain XYL
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Quelle: EFSA