Erdbeeren und Rhabarber – ein harmonisches Duo

Die Kombination aus süßer Erdbeere und säuerlichem Rhabarber schmeckt hervorragend. © Christian Fischer – Fotolia.com

Frische Früchte aus der Region bevorzugen.

Sowohl Erdbeeren als auch Rhabarber kommen derzeit frisch aus dem Garten, vom Markt oder Supermarkt auf den Tisch. Die Kombination aus süßer Erdbeere und säuerlichem Rhabarber schmeckt hervorragend – als Crumble, Kuchen, Konfitüre, Smoothie oder Kompott. Wer den Genuss von Erdbeeren und Rhabarber auch im Winter nicht missen möchte, sollte sich jetzt den fruchtigen Sommergenuss ins Glas holen.

Süß, saftig, kalorienarm und mit vielen wertvollen Inhaltsstoffen liefert die Erdbeere einen Beitrag zur gesunden und abwechslungsreichen Ernährung. Heimische Erdbeeren können je nach Sorte und Witterung von Mai bis Juli geerntet werden. Nur reif geerntete Erdbeeren, die keine langen Transportwege hinter sich haben, entfalten ihr volles Aroma. Erdbeeren müssen schnell verzehrt werden. Ungewaschen sind sie an einem kühlen Ort circa zwei Tage haltbar. Schimmlige und matschige Erdbeeren müssen sofort aussortiert werden.

Rhabarber ist eigentlich ein Gemüse

Auch Rhabarber ist kalorienarm und bietet reichlich wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin C, Kalium und Calcium. Botanisch gesehen zählt er zu den Knöterichgewächsen und damit zum Gemüse. Wie Spargel wird er nur bis zum 24. Juni geerntet. Das Fruchtfleisch zeigt sich sortenabhängig von grün über rotgrün bis rot. Rote Sorten, zum Beispiel Himbeerrhabarber, haben ein süßeres Aroma als grüne. Seinen fruchtig-säuerlichen Geschmack bekommt Rhabarber durch die enthaltene Apfel- und Zitronensäure.

Wie Spinat, Mangold oder Rote Beete enthält Rhabarber auch Oxalsäure. Diese bildet mit Mineralstoffen feste Verbindungen, die beispielsweise die Nierensteinbildung begünstigen können. Bei Rhabarbergenuss in üblichen Mengen werden für gesunde Personen jedoch keine bedenklichen Werte erreicht. „Viel Oxalsäure findet sich in den Blättern, deshalb sollte man Rhabarberblätter nicht essen, sondern unbedingt entfernen. Um den Oxalsäuregehalt weiter zu verringern, empfiehlt es sich, die Stangen zu schälen.

Beim Kochen des Rhabarbers geht Oxalsäure in das Kochwasser über, das weggeschüttet werden sollte“, sagt Ernährungswissenschaftlerin Judith Renk vom Bayerischen Bauernverband. Rhabarber, der nicht sofort verarbeitet wird, hält sich eingeschlagen in ein feuchtes Tuch einige Tage im Kühlschrank frisch. Die Stangen lassen sich aber auch einfrieren: Einfach klein schneiden und in einen Gefrierbeutel packen.

Wie behält die Konfitüre ihre Farbe?

Wer auch im Herbst und Winter nicht auf Erdbeeren und Rhabarber verzichten will, kann sich den fruchtigen Sommergenuss ins Glas holen. Selbst gemachte Erdbeerkonfitüre ist in vielen Familien der Renner. Doch je nach Erdbeersorte und Zuckergehalt kann es passieren, dass sich die fertige Marmelade schon nach wenigen Wochen braun färbt. Dafür verantwortlich ist ein Pflanzenfarbstoff aus der Gruppe der Anthocyane, der zwar zellschützend und entzündungshemmend wirkt, auf der anderen Seite aber rasch von Enzymen aufgespalten wird und deshalb nicht farbstabil ist. Selbst die Zugabe von Vitamin C oder Ascorbinsäure nützt hier nichts.

„Erdbeerkonfitüre ist farbbeständiger, wenn Sie die pürierten Früchte vor der Verarbeitung zu Konfitüre einige Wochen einfrieren oder alternativ die abgefüllten Konfitürengläser in der Tiefkühltruhe aufbewahren“, rät BBV-Referentin Renk.

Gemein haben Marmelade oder Konfitüre, dass die Früchte durch das Konservieren mit Zucker haltbar gemacht werden. © bit24 – Fotolia.com

Marmelade oder Konfitüre?

Für Marmeladen, Konfitüren und Gelees im Handel gelten laut Konfitüren-Verordnung klare Vorgaben hinsichtlich Kennzeichnung, Fruchtanteil und Zuckerarten. Allen gemein ist, dass die Früchte durch das Konservieren mit Zucker haltbar gemacht werden. Zusätzlich wirken Hitze und Wasserentzug konservierend. Konfitüren enthalten zerkleinerte oder zerdrückte Früchte einer oder mehrerer Obstarten.

Marmeladen werden aus Zitrusfrüchten wie Orangen, Zitronen und Grapefruits hergestellt. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Marmelade und Konfitüre synonym verwendet. Gelees enthalten kein Fruchtfleisch, da sie aus dem Saft oder wässrigen Auszügen einer oder mehrerer Obstarten hergestellt werden. Die genießbaren Teile von Rhabarber-stängeln sind laut der Konfitüren-Verordnung Früchten gleichgestellt. Fruchtaufstriche fallen nicht unter die Konfitüren-Verordnung. Sie enthalten meist alternative Süßungsmittel und einen hohen Fruchtanteil, weshalb die Haltbarkeit begrenzt ist.

Zuhause können Sie nach Lust und Laune kombinieren und experimentieren: Ob es die klassische Konfitüre aus heimischen Erdbeeren oder eine Mischung aus exotischen Früchten, Kräutern und Gewürzen sein soll, bleibt dem eigenen Geschmack überlassen. Wichtig ist, dass Sie immer saubere, mit heißem Wasser ausgespülte Gläser für das Abfüllen Ihrer Eigenkreation verwenden sowie die Mengenangabe und Kochzeit je nach Art des Gelierzuckers beachten.

Quelle: BBV