Isotonische Getränke zum Sport?

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Isotonisch oder einfach kurz „iso“ – mit diesen Begriffen werden typischerweise Getränke für Sportler beworben, aber auch alkoholfreie Biere. Fruchtschorlen sollen ebenfalls isotonisch sein – manchmal zumindest. Was aber heißt isotonisch eigentlich?

„Als isotonisch gelten Getränke, wenn das Verhältnis von Flüssigkeit zu gelösten Stoffen dem Verhältnis in unserem Blut entspricht“, weiß Nicole Oschwald, Getränkeexpertin bei SGS Institut Fresenius. „Bei diesen gelösten Teilchen handelt es sich vor allem um Mineralstoffe und Kohlenhydrate.“ In der richtigen Nährstoffkonzentration wird die Flüssigkeitsaufnahme beschleunigt. Um sicherzustellen, dass die gewünschte Kombination der Nährstoffe stimmt, lassen Getränkehersteller ihre Produkte von unabhängigen Prüfinstituten wie dem SGS Institut Fresenius regelmäßig analysieren.

Grundsätzlich können viele Getränke isotonisch sein: speziell zusammengesetzte Sportlergetränke genauso wie Fruchtschorlen oder alkoholfreies Bier. Rechtlich definiert ist der Begriff nicht. Isotonisch heißt aber nicht automatisch, dass sie für sportliche Höchstleistungen generell zu empfehlen sind. Sportlergetränke sollten zusätzlich genau auf die körperlichen Bedürfnisse bei sportlicher Betätigung abgestimmt sein. Wichtig dabei ist vor allem ihr Gehalt an Natrium. Denn der Verlust dieses Mineralstoffs ist beim Schwitzen besonders hoch. Außerdem aktiviert Natrium spezielle Transportmechanismen, die die Wasseraufnahme fördert. Der Körper kann Flüssigkeit damit besser speichern.

Ein als „Sportlerdrink“ bezeichnetes Erfrischungsgetränk sollte daher mindestens 400 Milligramm Natrium pro Liter enthalten. Ein weiteres Kriterium: Der Gehalt an schnell verfügbaren Kohlenhydraten wie Glukose sollte zwischen 40 und 70 Gramm betragen. Auch das ist allerdings rechtlich nicht verbindlich geregelt. Eine Beanstandung abweichender Nährstoffgehalte wäre daher aufwändig, da sie sehr genau begründet werden muss. „Ein Blick auf die Nährwerttabelle hilft daher bei der richtigen Wahl weiter. Diese Angabe ist seit Dezember 2016 generell verpflichtend“, weiß die Lebensmittelchemikerin vom Prüflabor SGS Institut Fresenius.

Wer Saftschorlen für den Sport selber mischt, sollte darauf achten, dass er auf natriumreiches Mineralwasser zurückgreift. Ein Natriumwert von etwa 200 Milligramm pro Liter gilt bereits als hoch, für Schorlen zum Sport darf er noch darüber liegen. Für einen ausreichenden aber nicht zu hohen Zuckeranteil, bewegt man sich am besten im Mischverhältnis von einem Teil Fruchtsaft zu zwei bis drei Teilen Wasser.

Quelle: SGS Institut Fresenius